1,4 Millionen kamen zur Loveparade. Bei der Abreise gab es keine Zwischenfälle.
Nach der Massenpanik bei der Loveparade mit 19 Toten haben Polizei und die Stadt Duisburg am Sonntag ihre Ermittlungen zur Ursache der Tragödie fortgesetzt. Vordringlichste Aufgabe sei zunächst die Versorgung der Verletzten. Die Zahl der Verletzten war am frühem Morgen mit 342 angegeben worden. Unklar ist noch, wie schwer die Verletzungen sind. Die Stadt Duisburg wollte sich zu Mittag zu der Katastrophe äußern.
Keine weiteren Zwischenfälle
Die Tragödie hatte sich am
Samstag am alten Duisburger Güterbahnhof ereignet, wo tausende Menschen eng
zusammengedrückt den einzigen Zugang zum Gelände der Loveparade passierten.
Die für 19 Menschen tödliche Panik brach aus, als mehrere junge Leute von
Treppen und Mauern aus mehreren Metern Höhe in die Menschenmasse unter ihnen
stürzten.
Bei der Abreise Hunderttausender Besucher hatte es keine weiteren Zwischenfälle gegeben. Das teilte ein Polizeisprecher Sonntag früh mit. Die Räumung des Geländes habe "reibungslos geklappt", sagte er.
Untersuchungen fortgesetzt
Zu Mittag wollten auch die
Veranstalter auf einer Pressekonferenz Stellung zu den Ursachen der
Massenpanik beziehen. Bereits im Vorfeld der Loveparade hatte es Zweifel
gegeben, ob das Gelände und die Zugangswege für die Menschenmassen geeignet
sein würden.
Die für Rettungseinsätze benutzte benachbarte Autobahn 59 wurde in der Früh wieder für den Verkehr freigegeben. Der Ort der Katastrophe etwas südlich des Duisburger Hauptbahnhofs war nach wie vor abgesperrt. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten dort am Sonntag ihre Untersuchungen fortsetzen.
"Fehler in der Organisation"
Das für die Loveparade
ausgewählte alte Bahnhofsgelände kann maximal 250.000 Menschen aufnehmen.
Zur Loveparade waren nach Angaben der Behörden etwa 1,4 Millionen Menschen
nach Duisburg gekommen. Es gab nur einen Zugang zum Festgelände, und der war
nur durch zwei sehr lange Straßentunnel unter den Bahngleisen zu erreichen.
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nannte das Sicherheitskonzept "stichhaltig" und sagte, "wahrscheinlich" seien "individuelle Schwächen" Auslöser der Katastrophe gewesen. Die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Renate Künast und Jürgen Trittin, haben Aufklärung verlangt. "Aus einem friedlichen Fest, das fröhliche Menschen feiern wollten, ist eine Tragödie geworden", hieß es in einem Statement. "Fehler in der Organisation einer solchen Massenveranstaltung dürfen sich nicht wiederholen."