Ein Al-Kaida-Mitglied im Jemen findet sich auf einer Todesliste wieder.
Im Kampf gegen den Terrorismus jagen die USA Regierungsvertretern zufolge ein amerikanisch-stämmiges Al-Kaida-Mitglied im Jemen. Der muslimische Geistliche Anwar al-Awlaki sei eine direkte Bedrohung für die USA und auf die Liste der meistgesuchten Extremisten aufgenommen worden, sagten Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das bedeutet: Er kann gefangen genommen oder gezielt umgebracht werden.
Die Liste der USA ist eigentlich geheim. Unklar war zunächst, ob Awlaki der erste US-Staatsbürger auf ihr ist. Einige Experten gehen jedoch davon aus. Eine ranghohe republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus bezeichnete Awlaki als größte Gefahr für die Sicherheit der USA.
Jemen im Visier
Der Jemen steht seit dem nur knapp vereitelten
Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug an Weihnachten verstärkt im Fokus der
Terror-Fahnder. Der regionale Al-Kaida-Ableger hatte sich zu dem
Attentatsversuch bekannt. Awlaki soll Kontakt zu dem mutmaßlichen Attentäter
gehabt haben. Der Geistliche wird auch mit dem Amoklauf eines
Militärpsychiaters auf einem Armeestützpunkt in Texas im November in
Verbindung gebracht.
Anwar al-Awlaki
Der fanatische Prediger, der in den USA geboren
wurde, soll mit dem Amokschützen von Fort Hood einen regen E-Mail-Verkehr
unterhalten haben. US-Major Nidal Malik Hasan hatte im November vergangenen
Jahres in der texanischen Militärbasis 13 Soldaten erschossen. Auch mit dem
mutmaßlichen Flugzeugterroristen Umar Farouk Abdulmutallab soll der
Hassprediger in Verbindung gestanden haben. Der 23 Jahre alte Nigerianer war
am Weihnachtstag mit dem Versuch gescheitert, einen Sprengsatz in einem
Passagierflugzeug über Detroit zu zünden.