Israelbesuch
Obama: Kein Platz für Antisemitismus
22.03.2013
Besuch der größten Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Zum Abschluss seines dreitägigen Israel-Besuchs hat US-Präsident Barack Obama die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ("Denkmal und Name") in Jerusalem besucht. Dort hat sich Obama entschieden gegen Judenhass ausgesprochen.
Obama: kein Platz für Antisemitismus
"Der Antisemitismus hat keinen Platz in der zivilisierten Welt", sagte Obama am Freitag. Gemeinsam mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Staatspräsident Shimon Peres kam er in die Holocaust-Gedenkstätte. "Sie sind keine Zahlen", sagte Obama über die Opfer des Holocaust. "Sie waren Männer, Frauen und Kinder - so viele Kinder."
Bei allem Bösen habe es damals aber auch Gutes geben, betonte Obama. Er erinnerte dabei an die "Gerechten unter den Völkern", die Juden gerettet haben, häufig unter Gefährdung ihres eigenen Lebens.
Kranzniederlegung in "Halle der Erinnerung"
Zuvor hatte er in der "Halle der Erinnerung" das ewige Feuer angefacht und einen Kranz niedergelegt. In den Boden des abgedunkelten Raumes sind die Namen der Vernichtungslager in ganz Europa eingelassen.
Yad Vashem ist größte Holocaust-Gedenkstätte
Die vor 60 Jahren gegründete Einrichtung erinnert an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Sie ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. Bei dem Besuch war auch der frühere Oberrabbiner Israel Lau zugegen, der selbst den Holocaust überlebt hat.
Kranzniederlegung an den Gräbern von Herzl und Rabin
Vor seinem Besuch der Gedenkstätte legte Obama Kränze auf den Gräbern von Theodor Herzl und Izchak Rabin nieder. Der Wiener Journalist Herzl (1860-1904) war einer der Mitbegründer des Zionismus, Rabin (1922-1995) war Ministerpräsident und wurde von einem rechtsextremen Gegner seiner Friedenspolitik gegenüber den Palästinensern in Tel Aviv ermordet.
Obama würdigt Wiener Journalsiten Herzl
Obama hatte Herzl bei einer Rede am Vortag als Menschen gewürdigt, der die Weitsicht besessen habe, dass die Zukunft des jüdischen Volkes mit seiner Vergangenheit verbunden werden müsse. Rabin pries er als einen Staatsmann, der verstanden habe, dass Israels militärischen Siegen ein Kampf für den Frieden folgen müsse. Obama nahm sich auf dem Friedhof etwa zehn Minuten Zeit, um mit Angehörigen Rabins zu sprechen.
Am Nachmittag fliegt der US-Präsident nach Jordanien zu Gesprächen mit König Abdullah II. weiter.