Kampf gegen Terror

Obama: Luftunterstützung für Kobane

15.10.2014

Die USA sind "zutiefst besorgt" angesichts der Lage in der Grenzstadt.

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

US-Präsident Barack Obama hat den Kurden weitere Luftunterstützung beim Kampf gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Kobane zugesagt. Die USA seien "zutiefst besorgt" angesichts der Lage in der nordsyrischen Grenzstadt, sagte Obama am Dienstag nach einem Treffen mit ranghohen Militärvertretern der internationalen Allianz gegen die Jihadisten.

Video: Obama: langwieriger Einsatz gegen IS


Die US-Luftwaffe hatte ihre Angriffe auf IS-Stellungen nahe Kobane zuletzt ausgeweitet. Der US-Präsident nannte auch die westirakische Provinz Anbar als Schwerpunkt für den Militäreinsatz. "Die Luftangriffe der Koalition werden in diesen beiden Gegenden weitergehen", sagte er. Die USA und ihre Verbündeten hätten bereits "wichtige Erfolge" beim Kampf gegen den IS verzeichnen können, darunter die Rückeroberung des Mossul-Staudamms.

"Langfristige Kampagne"

Die versammelten Militärvertreter seien einig gewesen, "dass das eine langfristige Kampagne sein wird", sagte der Präsident. "Es wird Zeiten von Fortschritten und Rückschlägen geben." Das internationale Bündnis sei aber "vereint" in dem Ziel, die IS-Miliz zu zerstören. Insgesamt würden 60 Länder aus aller Welt die Bemühungen unterstützen.

Spitzenmilitärs aus 22 Ländern waren der Einladung von US-Generalstabschef Martin Dempsey gefolgt, um das weitere Vorgehen gegen die Jihadisten zu diskutieren. Viele Staaten hatten ihre Generalstabschefs zu dem ersten derartigen Treffen seit Bildung der internationalen Allianz im September geschickt.

Obama hatte seine Strategie gegen die Jihadisten vor gut einem Monat in einer Rede an die Nation dargelegt. Gemeinsam mit internationalen Partnern greifen die USA IS-Stellungen aus der Luft an. Am Boden setzt Obama dagegen auf irakische Regierungstruppen, kurdische Kämpfer und moderate syrische Rebellen. Einen Kampfeinsatz von US-Soldaten schloss er aus.

Monatelange Luftangriffe
Die US-Luftangriffe begannen Anfang August im Irak, am 23. September dehnte das US-Militär die Attacken auf Syrien aus. Dennoch konnten die Jihadisten ihren Vormarsch fortsetzen. Das US-Verteidigungsministerium räumte am Dienstag ein, dass sich IS-Einheiten in Anbar ungehindert bewegen könnten. Allerdings sei die Provinz noch nicht vollständig an die Jihadisten gefallen, sagte Sprecher Steven Warren. Eine zentrale Bedeutung kommt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asad zu. "Die Iraker halten Al-Asad derzeit", sagte Warren. Die US-Luftwaffe werde die irakischen Truppen bei der Verteidigung weiter unterstützen.

Beim Kampf mit den Kurden um Kobane konnten die waffentechnisch überlegenen Jihadisten auf das Stadtgebiet vorrücken. Kampfflugzeuge der USA und von Saudi-Arabien flogen am Montag und Dienstag 21 Luftangriffe nahe der nordsyrischen Grenzstadt. Mit der Angriffswelle sei der Vormarsch der IS-Kämpfer offenbar verlangsamt worden, teilte das für den Nahen Osten zuständige Militärkommando Centcom mit. Die Lage sei aber "im Fluss".

Türkei öffnet Militärstützpunkte
Nach den Worten von US-Außenminister John Kerry kann die internationale Militärkoalition im Kampf gegen den IS auch Militäreinrichtungen in der Türkei nutzen. Ankara habe "mit Sicherheit die Nutzung bestimmter Einrichtungen erlaubt", sagte Kerry am Dienstag nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Paris. Es gebe in dieser Frage "keinerlei Unstimmigkeiten" mit der türkischen Regierung. Am Montag hatte die Türkei eine von den USA bekannt gegebene Vereinbarung dementiert, wonach die internationale Militärkoalition Militärstützpunkte nutzen kann.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel