Das südkoreanische Schiff soll von Nordkorea versenkt worden sein.
US-Präsident Barack Obama hat Nordkorea für den Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes vor acht Wochen verantwortlich gemacht und dem kommunistischen Land "inakzeptables Verhalten" vorgeworfen. Wie ein Sprecher des Weißen Hauses am Donnerstag in Washington mitteilte, habe Obama den "Akt der Aggression", der zum Untergang der südkoreanischen Korvette "Cheonan" im Gelben Meer geführt habe, "scharf verurteilt" und dem südkoreanischen Präsidenten seine Anteilnahme am Tod der 46 Seeleute ausgedrückt.
Bedrohung für den Frieden
Ein am Donnerstag von einem
internationalen Expertenteam in Seoul vorgelegter Bericht zum Untergang des
Schiffes war zu dem Schluss gekommen, dass die "Cheonan" eindeutig
von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. "Dieser Akt der
Aggression ist ein weiteres Beispiel für das inakzeptable Verhalten
Nordkoreas und eine Missachtung internationalen Rechts", heißt es in
der Mitteilung des Weißen Hauses. Der Angriff stelle eine Bedrohung für
Frieden und Sicherheit dar und sei ein klarer Verstoß gegen das
Waffenstillstandsabkommen.
Nordkorea müsse verstehen, "das Kriegslust gegenüber seinen Nachbarn und die Herausforderung der internationalen Gemeinschaft Zeichen der Schwäche sind" und nur die eigene Isolation verschärfen. Den Untersuchungsbericht des Expertenteams nannte die US-Regierung eine "objektive und wissenschaftliche Bewertung der Beweise".
Südkorea: Beweise für Angriff
Die Spannungen zwischen
Nord- und Südkorea haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Bei den
Ermittlungen zum Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs nahe der
gemeinsamen Seegrenze haben die Ermittler in Seoul nach eigenen Angaben
Beweise für einen nordkoreanischen Torpedo-Angriff gefunden. Präsident Lee
Myung Bak kündigte am Donnerstag eine scharfe Antwort an Nordkorea an. Der
kommunistische Staat drohte für den Fall einer Vergeltungsaktion mit einem "totalen
Krieg" und bezeichnete die Beweise als konstruiert.
EIn Teil des Torpedos, der das Kriegsschiff traf:
Der kommunistisch Staat hat jeden Verdacht zurückgewiesen, er sei in den Vorfall verwickelt. Die USA warfen Nordkorea nach Veröffentlichung des Ermittlungsberichts einen Akt der Aggression vor, der eine Herausforderung an den internationalen Frieden und die Sicherheit darstelle. Der Angriff sei ein weiteres Beispiel für das inakzeptable Verhalten Nordkoreas und seine Missachtung des Völkerrechts, erklärte das Weiße Haus.
"Keine andere Erklärung"
"Die Beweise legen
ganz klar den Schluss nahe, dass das Torpedo von einem nordkoreanischen
U-Boot abgefeuert wurde", heißt es in dem am Donnerstag vorgelegten
Ermittlungsbericht. "Es gibt keine andere plausible Erklärung."
Beim Untergang des Kriegsschiffs "Cheonan" kamen im März 46 Seeleute ums Leben. Nord- und Südkorea befinden sich nach dem Waffenstillstand von 1953 noch offiziell im Kriegszustand. Die Grenze zwischen beiden Staaten ist die am schwersten bewachte der Welt.
Südkoreanische Zeitungen hatten bereits am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise über einige angebliche Details des Untersuchungsberichts berichtet. Demnach sehen Teile des gefundenen Torpedo-Propellers einem nordkoreanischen Modell ähnlich, das vor sieben Jahren in den Besitz des Südens gelangte. Die Seriennummer des Torpedos sei zudem in einer Schriftart geschrieben, die typisch für Nordkorea ist.