USA

Obama – Putin: Jetzt ist kalter Krieg

Teilen

Diplomatischer Krieg: Weil Russland Snowden Asyl gab, schlägt Obama nun zurück.

Wegen des Spionage-Krimis um NSA-Enthüller Edward Snowden (30) ist zwischen den USA und Russland ein neuer Kalter Krieg ausgebrochen. In einem gewaltigen diplomatischen Affront sagte US-Präsident Barack Obama ein geplantes Gipfeltreffen mit Wladimir Putin in Moskau ab.

Putin hatte Snowden, der die Geheimnisse des wichtigsten US-Geheimdienstes enthüllte, am Freitag Asyl für ein Jahr gewährt. Das White House zürnte: Snowden ist in den USA unter dem Spionage-Akt aus dem Jahr 1917 angeklagt. Die USA hatten die unverzügliche Auslieferung verlangt.

 

USA überlegen Boykott 
der Olympischen Spiele
Obama wird jetzt nur mehr am G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in St. Peterburg am 5. und 6. September teilnehmen. Zum Zwei-Augengespräch danach in der russischen Hauptstadt sagen die Amerikaner nun „no thank you“.

Russlands Snowden-Coup hätte bei einer bereits „angespannten Beziehung“, so Sicherheitsberater Ben Rhodes, das Fass zum Überlaufen gebracht.

Die Frustration im Obama-Team stieg zuletzt nicht nur wegen Snowden: Groß ist der Ärger wegen Moskaus sturer Haltung im Syrienkonflikt und der Missachtung der Menschenrechte. Obama griff Putin in einem Interview bei TV-Talker Jay Leno (NBC) frontal an: Der Russe verfalle in die „Mentalität des Kalten Krieges“.

In den USA rufen Republikaner-Senatoren bereits zum „Boykott der Olympischen Winterspiele“ in Sochi 2014 auf. Davon will Obama aber nichts wissen – vorerst.

 

TV: US-Präsident lacht über Spionage-Affäre

Die ersten Aussagen von Präsident Barack Obama über die Terror-Panik gab es ausgerechnet in der Show von TV-Komiker Jay Leno. Obama bestritt eine Überreaktion nach der Schließung von 21 Botschaften: „Amerikaner könnten weiter Urlaub machen. Die Chancen, in einer Terror-Attacke zu sterben, sind geringer als im Straßenverkehr.“

Zum Spionage-Skandal: „Die NSA spioniert Amerikaner nicht aus, sammelt sondern nur Rohdaten, die bei der Terrorabwehr hilfreich sind.“

 

Snowden ist in Moskau verschollen

Seit vergangenem Freitag ist Geheimdienst-Aufdecker Edward Snowden (30) ein freier Mann. Er bekam für ein Jahr Asyl in Russland. Er verließ sein Geheim-Versteck im Flughafen und ist seitdem in Moskau untergetaucht. Job-Angebot. Keine vier Tage später bekam Snowden bereits ein erstes

Job-Angebot
Pavel Durov, Chef des großen russischen sozialen Netzwerks VKontakte: „Ich würde mich glücklich schätzen, wenn Snowden für uns als Programmierer arbeitet.“ Durov wird der Zuckerberg (Gründer von Facebook) Russlands genannt.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten