Dort hat der US-Präsident die Möglichkeit, den Soldaten "privat" zu danken.
US-Präsident Barack Obama trifft am Freitag Elitesoldaten des Sonderkommandos, das den El-Kaida-Chef Osama bin Laden in seinem pakistanischen Versteck erschossen hat. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungkreisen in Washington erfuhr, soll das Treffen mit den Soldaten der Navy Seals am Rande eines Besuchs auf dem Armeestützpunkt Fort Campbell im US-Staat Kentucky stattfinden. Obama werde die Möglichkeit haben, einigen Soldaten des Kommandos "privat" zu danken. Bereits am Mittwoch habe der Präsident dem Chef des US-Kommandos für Spezialkräfte (USSOCOM), Admiral William McRaven, im Weißen Haus für den erfolgreichen Einsatz gedankt.
Navy-Seals stürmten Osamas Anwesen
Die Navy Seals waren bei der Geheimmission in der Nacht zum Montag mit Hubschraubern zum Unterschlupf Bin Ladens im pakistanischen Abbottabad geflogen und hatten das Anwesen gestürmt. Der meistgesuchte Terrorist der Welt wurde nach Angaben der US-Regierung bei dem Einsatz erschossen, seine Leiche anschließend zum Flugzeugträger USS Carl Vinson gebracht und dort nach Feststellung der Identität auf See bestattet. Bin Laden gilt als Hauptdrahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das New Yorker World Trade Center und das Pentagon, bei denen rund 3000 Menschen starben.
Die Soldaten des Sonderkommandos gehören US-Medienberichten zufolge dem sogenannten "Team Six" an, einer Eliteeinheit innerhalb der Navy Seals. Die Einheit "Naval Special Warfare Development Group" (DEVGRU) ist so geheim, dass ihre Existenz vom Verteidigungsministerium nicht offiziell bestätigt wird. Die Gruppe wurde nach der gescheiterten Befreiung der Geiseln in der US-Botschaft von Teheran 1980 gegründet. Sie soll unter anderem Kriegsverbrecher auf dem Balkan und Terroristen in Afghanistan gejagt haben.