Die Ölpest kostete BP bisher mehr als drei Milliarden Dollar.
Aus dem Leck im Golf von Mexiko wird noch mehr als einen Monat lang ungehindert Öl austreten. Die Arbeiten an einem der zwei Entlastungsbohrlöcher kämen zwar etwas besser voran als ursprünglich geplant, teilten die US-Behörden am Dienstag (Ortszeit) mit. Es werde aber wohl noch bis Mitte August dauern, bis die Entlastungsbohrlöcher fertig seien. Erst dann könne das Austreten des Öls verringert und anschließend das Leck gestopft werden.
BP verlor drei Milliarden Dollar
Die Ölplattform "Deepwater
Horizon" war am 20. April nach einer Explosion gesunken. Aus dem Leck in
rund 1.600 Metern Tiefe treten seitdem jeden Tag schätzungsweise bis zu neun
Millionen Liter Öl aus. Die Ölpest breitet sich an Land immer weiter aus:
Erstmals wurden auch an einem Strand im US-Bundesstaat Texas Ölklumpen
entdeckt, die aus dem dem Leck der untergegangenen Plattform stammen. Damit
sind mittlerweile alle fünf US-Bundesstaaten am Golf von Mexiko von der
Ölpest betroffen.
Die Katastrophe entwickelt sich zu einem immer riesigeren Milliardenloch für BP. Der britische Energieriese hat nach eigenen Angaben bisher mehr als drei Milliarden Dollar für die Bewältigung der Ölpest aufgebracht, inklusive 147 Millionen Dollar an Entschädigungszahlungen. Dennoch stiegen die BP-Aktien am Dienstag im New Yorker Handel um fast neun Prozent. Der Konzern hatte mitgeteilt, die durch die Ölpest entstandenen Kosten ohne die Ausschüttung neuer Aktien stemmen zu können.