Qualvoller Tod
Ölkatastrophe: Jetzt sterben die Tiere
04.06.2010
Knapp 6 Wochen nach der Explosion der Bohrinsel sprudelt das Öl immer noch.
Die Ölpest im Golf von Mexiko entwickelt sich zur schlimmsten Öko-Katatsrpohe in der Geschichte der USA. Rund sechs Wochen, nachdem die BP-Bohrinsel Deep Horizon explodiert ist, fließen trotz unzähliger Versuche, das Leck zu stopfen, noch immer 1,8 bis 3,8 Millionen Liter Öl pro Tag ins Meer. Besonders betroffen sind natürlich die Tiere der Region. Laut Schätzungen leben 19 Walarten und rund 125.000 Delfine in dem verschmutzten Gebiet. Auch Bilder von Ölverschmierten Pelikanen und Vögeln gehen derzeit um die Welt.
Um das Leck zu schließen kommen einige Experten auf kuriose Ideen: Einige Experten wollen das Loch mit Hilfe einer Atombombe stoppen.
Ventil aufgesetzt
Unterdessen versucht BP weiter das Leck auf weniger radikale Art und Weise zu schließen. Unterwasser-Roboter haben ein Ventil auf die defekte Steigleitung aufgesetzt, aus der im Golf von Mexiko ständig Öl austritt. Unterwasser-Aufnahmen zeigten, wie in rund 1.500 Metern Tiefe das Ventil langsam über das Rohr gestülpt wurde. Mit Hilfe des Ventils soll das Öl kontrolliert an die Oberfläche gebracht werden. Der Ölkonzern BP hofft, so die Ölpest eindämmen zu können. Ob der Versuch Erfolg hat, war noch unklar.
Das Ventil wird auf die Steigleitung gesetzt/ (c) Reuters
Steigleitung durchtrennt
Zuvor war es gelungen, die Steigleitung abzuschneiden, um das Ventil überhaupt aufsetzen zu können. Die Schnittfläche war aber nicht sauber. Langfristig soll der Ölstrom durch zwei Ersatzbohrungen gestoppt werden, bis dahin werden aber noch zwei Monate vergehen.
Öl erreicht Hauptbrutstätte für Pelikane
Trotz Barrieren hat das Öl aus dem lecken Bohrloch eine der Hauptbrutstätten für Pelikane im US-Bundesstaat Louisiana erreicht. Heftige Winde hätten den Ölschlick in der Nacht zum Freitag bis zur Pelikan-Kolonie auf der kleinen Insel Queen Bess getrieben, berichtete die US-Einsatzzentrale.
Tierschützer hätten insgesamt 60 völlig verklebte Vögel entdeckt, darunter 41 Pelikane. Die Tiere seien gereinigt worden, hätten jedoch nur noch eine 50- bis 70-prozentige Überlebenschance. Der Pelikan ist das Wahrzeichen Louisianas.