Der Abdeckversuch mit einer kleineren Stahlglocke wurde vorerst unterbrochen.
Der britische Ölkonzern BP setzt im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko auf eine neue Methode: Das aus dem Hauptleck sprudelnde Öl solle durch ein dünnes Rohr abgesaugt und in einen Tanker an der Wasseroberfläche geleitet werden, sagte BP-Sprecher Bryan Ferguson am Donnerstag (Ortszeit). Die schwierige Operation solle mit Hilfe von ferngesteuerten Robotern ausgeführt werden, die das nur 15 Zentimeter dicke Rohr in 1500 Meter Tiefe direkt am Bohrloch einsetzen sollten.
Versuch mit Stahlglockeunterbrochen
Einstweilen wurde der
Versuch, das Loch mit einer Stahlglocke abzudecken, unterbrochen. Sollte es
misslingen, das Absaugrohr zu installieren, wollte BP den Angaben zufolge
den Versuch mit der Stahlglocke wiederaufnehmen. Ein erster Versuch mit
einer größeren Abdeckung war vergangene Woche gescheitert, weil sich darin
Eiskristalle bildeten und das Absaugen des Öls verhinderten. Die neue Glocke
ist kleiner, eine Wärmevorrichtung soll Eis zum Schmelzen bringen.
Heftige Kritik an BP
Die Kritik an BP wegen der Katastrophe hatte
mit den Anhörungen mehrerer ranghoher Firmenvertreter vor dem US-Senat
zugenommen. Die Aussagen der BP-Manager verstärkten den Verdacht, dass
möglicherweise zahlreiche Warnsignale im Vorfeld des Untergangs der
Ölplattform "Deepwater Horizon" übersehen worden waren. Offensichtlich sei
die Katastrophe durch eine "verhängnisvolle Reihe von Ausrüstungs- und
operationellen Fehlern" ausgelöst worden, sagte der Vorsitzende des
Senatsausschusses für Energie und Handel, Henry Waxman, am Mittwoch.