Am Dienstag soll das Leck mit einer kleinen Stahlglocke abgedichtet werden.
Das Bohrleck im Golf von Mexiko hat den Ölkonzern BP bisher 350 Millionen Dollar (275 Mio. Euro) gekostet. Darin enthalten sind die Ausgaben für Sofortmaßnahmen, Arbeiten zur Eindämmung der Ölpest, die Bohrung eines Entlastungsausgangs, Verpflichtungen gegenüber den US-Bundesstaaten an der Küste und gegenüber Washington sowie Gerichtskosten. Über die Endsumme wollte BP bei der Bekanntgabe der Zahlen am Montag in London nicht spekulieren.
Drei Lösungen
Nach dem jüngsten misslungenen
Abdichtungsversuch des undichten Bohrlochs mittels einer großen
Stahlbetonglocke prüft der Ölkonzern drei Alternativlösungen. Wie der Chef
der Rettungsoperation, Doug Suttles, erklärte, könnten die Experten demnach
versuchen, eine kleinere Version einer Stahlbetonglocke einzusetzen. Diese
sei aber nicht vor Dienstag einsatzbereit. Der Wissenschaftler Philip
Johnson von der Universität Alabama zeigte sich aber skeptisch. Es sei zu
vermuten, dass auch die kleinere Betonglocke anfällig für Eisbildung sei.
Die Experten überlegen auch, das Leck am Meeresgrund mit Lehm und Beton abzudichten. Diese "Top Kill" genannte Technik benötigt allerdings zwei bis drei Wochen. Eine dritte Möglichkeit ist nach BP-Angaben, die Steigleitung abzuschneiden und durch eine größere zu ersetzen. Dies sei aber die am wenigsten favorisierte Lösung, da sie das Ausströmen des Öls zunächst steigern würde.
Außerdem wird die Bohrung eines Entlastungsausgangs weiter vorangetrieben, der den Strom des Öls aus dem beschädigten Bohrkopf zum Versiegen bringen könnte. Die Arbeiten begannen vor einer Woche und dauern voraussichtlich drei Monate. BP wies darauf hin, dass alle Techniken, die angewendet oder geprüft würden, noch niemals zuvor unter den bestehenden Bedingungen getestet worden seien.