Neuer Versuch

Ölpest: BP riskiert jetzt alles

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Steigrohr soll abgesägt werden. Bei Scheitern droht noch mehr Öl auszutreten.

Der britische BP-Konzern setzt auf einen neuen Anlauf, die Ölpest vor der US-Küste einzudämmen. Dabei wollen Experten mit Hilfe von Robotern in 1500 Meter Tiefe das defekte Steigrohr absägen und einen Auffangbehälter über die Öffnung platzieren. Danach soll dort ein Ventil angebracht und das sprudelnde Öl zumindest teilweise an die Oberfläche abgeleitet werden. Wie der TV-Sender CNN berichtete, will BP damit frühestens am Mittwoch beginnen.

Die Operation ist aber nicht ohne Risiko. So könnte nach dem Absägen zunächst mehr Öl als zuvor ins Meer strömen. Es heißt, zeitweise drohten 20 Prozent mehr Öl auszufließen.

Hat Obama Krise unterschätzt?
US-Präsident Barack Obama will am Dienstag mit den Mitgliedern seiner erst jüngst ins Leben gerufen Untersuchungskommission beraten. Es geht darum, wie eine Wiederholung des Desasters zu verhindern ist.

Obama gerät unter Druck, Kritiker werfen ihm vor, er habe die Krise zunächst unterschätzt und handele nicht entschlossen genug. Auch wird in den betroffenen Küstenregionen am Golf von Mexiko der Ruf nach mehr staatlichen Hilfen laut.

Hurrikansaison bereitet Sorge
Die schlimmste Ölpest der US-Geschichte war am 20. April durch die Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" ausgelöst worden. Selbst sechs Wochen danach gibt es über das Ausmaß der Katastrophe lediglich Schätzungen.

Sorge bereitet auch, dass an diesem Dienstag die Hurrikansaison beginnt. Die US-Wetterbehörde rechnet mit mehreren schweren Stürmen, die die Katastrophe verschärfen könnte.

BP-Aktie stürzt ab
Die Bekämpfung der Ölpest kommt BP immer teurer zu stehen. Die Kosten beliefen sich bisher auf etwa 990 Mio. Dollar (804 Mio. Euro) , teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die BP-Aktie stürzte am Dienstagmorgen an der Londoner Börse um mehr als 15 Prozent ab. Am Montag waren die Börsen in London und New York, wo die BP-Aktie notiert ist, wegen Feiertagen geschlossen gewesen.

Zu den zu erwartenden Gesamtkosten des Öldesasters äußerte sich das Unternehmen nicht. Dafür sei es "noch zu früh", hieß es lediglich. Bereits in den vergangenen Wochen seit der Explosion der Bohrinsel war der Aktienkurs von BP stark gefallen.

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