Irak

Österreich hilft Jesiden mit 1 Million Euro

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Minister Kurz gibt Soforthilfe frei - Außenamt ruft zur Ausreise auf.

Vor dem Hintergrund der sich drastisch verschlechternden humanitären Lage im Nordirak will Österreich eine Million aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung stellen. Das Geld solle so schnell wie möglich fließen und vor Ort von den Vereinten Nationen verteilt werden, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums.

Gleichzeitig rief das Ministerium ruft Österreicher zur Ausreise aus den Kurdengebieten im Nordirak auf. Die Sicherheitslage im Raum um Erbil und Mossul habe sich in den vergangenen Tagen massiv verschlechtert, in den nächsten Tagen könnte es zudem zu Versorgungsproblemen kommen.

75 Österreicher in der Region
Gegenwärtig würden sich noch rund 75 Österreicher in der betroffenen Region aufhalten, mit allen stehe das Außenministerium in Kontakt. Auch österreichische Unternehmen hätten begonnen ihre Mitarbeiter abzuziehen. Die OMV gab am Dienstag bekannt, ihre letzten internationalen Mitarbeiter nach Istanbul ausgeflogen zu haben.

Zehntausende auf der Flucht
Unterdessen versuchten Hilfsorganisationen im Kurdengebiet im Norden des Landes die vom Vormarsch der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) ausgelöste humanitäre Katastrophe so gut wie möglich einzudämmen. Rund 40.000 Angehörige der religiösen Minderheit der Yeziden (Jesiden), deren Ausrottung sich die IS zum Ziel gesetzt hat, wurden nach Angaben des Zentralrates der Yeziden in Deutschland bereits aus dem Sinjar-Gebirge gerettet, wo sie Zuflucht gesucht hatten.

Weitere 40.000 sollen jedoch weiterhin dort gefangen sein und sind bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius von internationalen Hilfslieferungen abhängig, die teilweise von Hubschraubern abgeworfen werden, um sie vom Verdursten zu bewahren. "Sie werden stündlich weniger. Sie sterben", sagte ein Sprecher der Organisation am Dienstag. Binnen eines Tages seien 300 Kinder umgekommen. "Sie sterben an Hunger und Durst oder weil sie Blätter oder Baumrinde essen und dadurch vergiftet werden oder daran ersticken."

US-Luftschläge bremsen Terrormiliz nur
Die USA fliegen weiterhin Luftangriffe auf die Kontrollposten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie Fahrzeuge der Extremisten nahe des Sinjar-Gebirges. Die Luftangriffe der USA haben nach Einschätzung des Pentagons den Vormarsch der islamistischen Milizen gebremst, aber bisher nicht aufhalten können. Man habe ihr "Tempo verlangsamt", sagte Generalleutnant William Mayville. Doch die IS-Kämpfer seien "weiter darauf aus, größere Gebiete zu gewinnen".

Gewalt zwischen Gegnern und Anhängern Malikis
In der Stadt Samara wurde am Dienstag bei Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des bisherigen irakischen Premiers Nuri al-Maliki mindestens ein Mensch getötet. Iraks Präsident Fouad Masoum hatte den Schiiten Abadi am Montag mit der Regierungsbildung beauftragt. Ministerpräsident Maliki will aber für eine weitere Wahlperiode gewählt werden. Die Nominierung Abadis sei ein Bruch der irakischen Verfassung, sagte Maliki am Montagabend. Masoum weist dies zurück.




 

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