Nur langsam läuft die Hilfe für die Taifun-Opfer an. Auch Österreicher sind vor Ort.
„Wir haben keine Ahnung, was uns vor Ort erwartet. Aber ich bin sicher: Es wird schlimmer als beim Tsunami 2004.“ Seit dreizehn Jahren arbeitet Georg Ecker als Katastrophenhelfer für das Österreichische Rote Kreuz und machte sich gestern mit zwei Kollegen der Caritas von Wien aus auf den Weg ins philippinische Krisengebiet.
Die Aufgabe der österreichischen Helfer: Wasser verteilen, Transporte koordinieren, sich einen Überblick über das Chaos verschaffen. Denn: Noch immer gibt es von einigen Inseln keine Rückmeldung. Niemand weiß, wie viele Tote noch gefunden werden. „Der Überblick fehlt und das ist sicher das größte Problem“, so Caritas-Helfer Thomas Preindl.
Tiroler Landesregierung spendet 350.000 Euro
Fix ist: Wenn auch schleppend, läuft endlich die internationale Hilfe an. Die EU-Kommission will in den nächsten Tagen acht Millionen Euro in die Region überweisen, Papst Franziskus spendete 112.000 Euro als Soforthilfe, die Tiroler Landesregierung stellt den Opfern 350.000 Euro, die deutsche Regierung 500.000 Euro bereit. Die österreichische wiederum prüft derzeit noch die Bereitstellung von Hilfsgeldern.
Unterdessen schlugen Hunger und Verzweiflung bereits in Gewalt um: Gestern wurde ein Hilfstransport des Roten Kreuzes in Tacloban gestoppt. Und ausgeraubt.
Österreicher: "Wir haben überlebt"
Der Innsbrucker Zivildiener Michael Weinold (18) und sein Kremser Kollege Manuel (19) überlebten den Taifun „Haiyan“ nur 100 Kilometer entfernt von der Todeszone. „Es war schrecklich“, sagt der 18-jährige Michael im ÖSTERREICH-Gespräch. Seit September ist er auf der Insel Cebu. Die beiden Burschen arbeiten dort in einem Don-Bosco-Waisenhaus als Lehrer. Doch statt Englisch zu unterrichten, müssen sie jetzt trösten.
„Als der Sturm kam, saß ich mit 50 Kindern in einem Schlafsaal. Wir hatten alle schreckliche Angst, die kleinen Kinder haben geweint. Die Allee-Bäume neben der Highschool sind umgefallen als wären es Streichhölzer. Es war so laut, dass wir kaum miteinander sprechen konnten“, sagt der Innsbrucker.
Jetzt helfen Michael und Manuel bei den Aufräumarbeiten mit.
So können Sie jetzt spenden
Caritas:
PSK 7.700.004
BLZ: 60.000
Rotes Kreuz:
ERSTE BANK: 40014400144
BLZ: 20111
D. Müllejans