Anschläge geplant

Österreicher im Terror-Camp

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Kommandos in ganz Europa zum Einsatz bereit.

Immer konkreter werden Hinweise, dass Terror-Kommandos bereits in Europa unterwegs sind. Unter den Killer-Einheiten könnten auch Islamisten aus Österreich sein.

Ziele
Der Terroralarm in Europa um die größte Terrorverschwörung seit dem 11. September wird immer massiver: Vor Reisen nach Europa warnen inzwischen die Geheimdienste in Washington und Tokio. In London, Paris und Stockholm werden die Bewohner zu besonderer Vorsicht aufgerufen, besonders auf Flughäfen, in U-Bahnen, großen Hotels. Auch die Ziele, die im Fadenkreuz der Al-Kaida stehen, werden immer konkreter. Inzwischen wurde sogar Details einer möglichen "Österreich-Connection" bekannt:

  • Laut Innenministerium sollen "drei bis vier Extremisten" aus Österreich in Terror-Camps ausgebildet worden sein.
  • Der US-Sender ABC meldete zuletzt, dass auch die Attacken palästinensischer Kommandos auf die Flughäfen in Wien und Rom im Jahr 1985 Vorbild für den jetzigen Terrorplan sein könnten. Damals starben in den Abflughallen 19 Menschen im Maschinengewehrfeuer.

Der neue Plan gegen "weiche Ziele" soll von Terrorchef Osama bin Laden persönlich dirigiert worden sein: "So etwas haben wir seit Jahren nicht gesehen", warnt Newsweek-Autor Michael Isikoff. Ein Blutbad wie in Bombay 2008 (173 Tote) wird befürchtet: Terror-Trupps könnten – wie in Indien – mit MPs in Menschenansammlungen schießen, Bomben werfen, oder Geiseln nehmen.

Camps
Der in der US-Militärbasis Bagram (Afghanistan) festgehaltene deutsch-pakistanische Verdächtige Ahmed Saddiqui (36) enthüllte jedenfalls eine Liste möglicher Angriffsziele, die nun ausgewertet wurde.
Anführer des Komplotts sollen deutsche Konvertiten sein, viele aus extremen Islamisten-Zirkeln in Hamburg, wo bereits der 9/11-Terrorhorror (3.000 Tote) vorbereitet worden war. Die Kripo in Berlin bestätigte, dass 70 Extremisten aus Deutschland zu paramilitärischem Training in Al-Kaida-Camps in Waziristan (Pakistan) reisten – ein Drittel dieser Kämpfer kam inzwischen retour. Laut London sollen auch 20 britische Militante involviert sein. Abgehört wurden Handy-Gespräche zu Komplizen in den Midlands. Ob auch die Österreicher zurück sind, ist nicht bekannt.

Westliche Terror-Bekämpfer sind deshalb so nervös, da sie nicht wissen, ob der Terrorplan vereitelt werden konnte – oder die Bombe weiter tickt. "Sie könnten es trotz aller Rückschläge weiter versuchen", glaubt Ex-FBI-Agent Brad Garrett. Derzeit werden zehn Verdächtige gejagt, "die in Position gegangen sein sollen". Geheimdienste erhielten erste Reports über die Verschwörung vor einem Monat. Bin Laden selbst meldete sich mit zwei Audiobotschaften in auffallend friedlichem Ton: Er rief seine Anhänger "zu Ackerbau und Viehzucht auf". War das der codierte Angriffsbefehl?

Interview mit Innenministeriums-Sprecher Gollia: "Österreicher sitzen in Terrorcamps …"
ÖSTERREICH: Welche Bedrohung besteht derzeit bei uns?
Rudolf GOLLIA:
Wir haben derzeit keine Erkenntnisse, die auf eine direkte Bedrohung Österreichs rückschließen lassen. Er gibt allerdings in Europa eine latente Bedrohung.

ÖSTERREICH: Die Terroranschläge sollen angeblich von deutschen Islamisten durchgeführt werden. Gibt es auch Österreicher in Al-Kaida-Terrorcamps?
GOLLIA: Seit Jahren verfügen wir über konkrete Hinweise, dass sich weniger als eine Handvoll Österreicher in Camps in Pakistan und Afghanistan aufhalten. Deshalb wurde auch das Antiterrorgesetz angeregt und letztendlich umgesetzt.

ÖSTERREICH: Können Sie nähere Angaben zu den Österreichern machen?
GOLLIA: Nein, dazu kann ich nichts sagen.

ÖSTERREICH: Vor zwei Wochen besuchte der stv. CIA-Chef innerhalb kürzester Zeit zwei Mal Wien. Hatte das mit der Terrorwarnung zu tun?
GOLLIA: Nein, das war ein reiner Routinebesuch – Kontakt halten, Informationen austauschen, Gespräche über die europäischen Anti-Terror-Einheiten.

Interview: Karl Wendl

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