Sechs Männer beteten in der Kathedrale von Cordoba nach muslimischem Ritual und provozierten so die spanischen Polizei.
Am Mittwochabend kam es in der Kathedrale im südspanischen Cordoba zu Handgreiflichkeiten zwischen der spanischen Polizei und einer Gruppe österreichischer Touristen. Wie am Donnerstag das spanische Nationalradio RNE berichtet, sollen insgesamt sechs Österreicher in der Kathedrale nach dem muslimischen Ritual gebetet haben, was in der katholischen Kathedralen-Moschee verboten ist.
Mit Messer bedroht
Nachdem das private Wachpersonal die
Österreicher aufgefordert hatte, dies zu unterlassen, sollen diese das
Wachpersonal bedroht haben, worauf hin die Polizei gerufen wurden, mit der
es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein soll. Eine Person soll das
Wachpersonal wie einen Polizisten sogar mit einem großen Messer bedroht
haben, verweist die spanische Nachrichtenagentur EFE auf Aussagen eines
Polizeisprechers.
Nach Angaben der Polizei wurden ein Mann und eine Frau wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen. Es könnte sich um eine geplante Provokation gehandelt haben, da die Österreicher mit "Walkie-Talkies" ausgerüstet waren und verschiedene Eingänge in die Kathedrale benutzt haben sollen, so ein Polizeisprecher weiter. Über die näheren Hintergründe des Zwischenfalls sind noch keine Einzelheiten bekannt.
Streit wegen Kathedralen-Moschee
Die Kathedrale wurde im 8.
Jahrhundert, als Cordoba noch ein unabhängiges Emirat unter den muslimischen
Besetzern war, als die damals größte und wichtigste Moschee in der
westlichen Welt gebaut. Nach der Rückeroberung Spaniens durch die
katholischen Könige im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Moschee leicht
umgebaut und zur Kirche geweiht. Dennoch blieb die Struktur der Moschee
größtenteils erhalten. Viele Muslime fordern heute immer noch die Rückgabe
des muslimischen Gebetshauses.