Österreicher saß im Cockpit

"Ich flog mit dem Geister-Piloten"

17.03.2014

Immer mehr deutet darauf hin, dass Crew hinter verschwundenem Flugzeug steckt.

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Das Verschwinden der Malaysia Air MH370 wird immer mysteriöser. Zehn Tage lang wird der Flieger vermisst. Eines wird immer deutlicher: Der Pilot Zaharie Ahmad Shah (53) und sein Co-Pilot Fariq Hamid (27) rücken ins Zentrum der Ermittlungen.

Bizarr: Der Oberösterreicher Ernst-Edwin Spitzer saß vor einigen Jahren selbst neben dem Kapitän Zaharie Ahmad Shah (Interview unten).

Copilot tätigte letzten Funkspruch: »Good night«

  • Aktuell überschlagen sich die Meldungen: Wie bekannt wurde, kamen die letzten Worte aus dem Cockpit der Boeing vom Co-Piloten. „All right, good night“, sagte er am 8. März um 1.19 Uhr Ortszeit. Es war die letzte Kommunikation mit dem Jet.
  • Währenddessen sorgen die Malaysier für neue Verwirrung: Zuerst wurde bestätigt, dass das Ortungssystem ACARS vor dem Funkspruch ­abgestellt worden wäre. Das schien höchst verdächtig: Die Piloten hätten das wissen müssen, taten offenbar so, als wäre alles okay. Nun heißt es, das System habe um 1.07 Uhr noch Daten übermittelt, aber nicht mehr beim nächsten Halbstundenintervall um 1.37 Uhr.

Steckt ein politischer Grund hinter Verschwinden?

  • Verdächtig bleibt weiter, dass sich Hamid nicht wie üblich mit „Roger and out“ verabschiedete. Abgedreht wurde zwei Minuten nach dem Funkspruch auch der Transponder, der die Position meldet. Die Maschine drehte scharf nach Westen, die Spur verliert sich dann in der Straße von Malakka.
  • Weiter diskutiert wird auch: Pilot Shah war Anhänger von Oppositionsführer Anwar Ibrahim (ÖSTERREICH berichtete). Bei einer Demo gegen die seit 56 Jahren regierende Rechtspartei UMNO im Mai 2013 trug er ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Die Demokratie ist tot“. Shah war auch im Gerichtssaal, als einen Tag vor dem Phantomflug sein Idol Ibrahim zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. War das Motiv Rache?

Suche auf einer Fläche 
so groß wie halb Amerika

  • Elf Tage nach dem Verschwinden läuft nun in elf Nationen die größte Suche aller Zeiten, insgesamt 25 Länder helfen bei den Ermittlungen. Aufgrund des letzten ­Signals an einen Satelliten wurden zwei gigantische Suchzonen ausgewiesen – mit einer Fläche von 5,1 Millionen Quadratkilometern (halb so groß wie die USA). Der nördliche Suchkorridor führt von Laos bis Kasachstan, der südliche liegt im Indischen Ozean.

Herbert Bauernebel

Die größte Suche aller Zeiten - 25 Länder helfen mit:

© TZ ÖSTERREICH

 

"Glaube nicht, dass er Flieger entführt"

Ein pensionierter Polizist aus OÖ durfte bei Flug zu Zaharie Ahmad Shah ins Cockpit.
ÖSTERREICH: Sie haben den Geisterpiloten kennengelernt. Wie kam das?
Ernst-Edwin Spitzer: Das war vor circa acht Jahren auf einem Flug von Cebu (Philippinen) nach Kuala Lumpur. Ich bin sehr flugbegeistert und war vor 9/11 öfter im Cockpit. Auf diesem Flug bat ich auch um Erlaubnis. Dann hieß es: Der Kapitän erwartet Sie.

ÖSTERREICH: Wie war er?
Spitzer: Er war sehr nett, hat sich mit Namen vorgestellt und mir von seinen Keksen angeboten, die zwischen ihm und dem Copiloten standen. Ein steirischer Fotograf durfte auch mit rein. Den schickte er kurz darauf wieder raus. Ich durfte bis zur Landung auf dem Sitz hinter ihm Platz nehmen. Als er hörte, dass ich aus Österreich bin, erzählte er mir, seine Frau wäre mit einer Freundin einmal bei den Salzburger Festspielen gewesen.

ÖSTERREICH: Können Sie sich vorstellen, dass er das Flugzeug entführt hat?
Spitzer: Nein. Das wäre echt schwer für mich zu glauben.


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