Die Österreicherin fiel neben einer Plattform 170 Meter in die Tiefe.
Freitagnachmittag waren Gertraud T. und ihr Ehemann nach Hunderten Kilometern Fahrt im Wohnmobil bei dem einzigartigen Naturschauspiel in der Nähe der Stadt Bergen angekommen. Gertraud T. rief per Handy in der Heimat an, um einer Nachbarin zum Geburtstag zu gratulieren, dann brachen sie und ihr Mann zum Voringsfossen auf.
Der Wasserfall ist der größte des schroffen Landes, etliche Kaskaden stürzen bis zu 170 Meter tief ab. Ein Anblick, den das Pensionisten-Paar aus dem Ennstal in Oberösterreich unbedingt im Bild festhalten wollte. Peter Oksnes von der Polizei Hardanger: „Vor den Augen etlicher Zeugen stellte sich die Frau auf einen kleinen Hügel neben der Aussichtsplattform und posierte mit dem Wasserfall im Hintergrund. Ihr Mann wollte gerade fotografieren, als die 61-Jährige plötzlich ausrutschte und in die Tiefe schlitterte.“ 170 Meter stürzte Camperin Getraud ungebremst hinunter, bis sie schließlich am Fuß der Schlucht aufschlug.
Zu Hilfe gerufene Retter konnten nur noch die Leiche der Oberösterreicherin bergen. Taucher holten die Tote aus dem Wasser, ein Hubschrauber flog sie aus dem Tal. Samstag war bereits die Tochter des Opfers auf dem Weg nach Norwegen, um die sterblichen Überreste zu überführen. Die Botschaft in Oslo wird den Angehörigen dabei behilflich sein.
Zweiter Toter. Erst vor zwei Jahren starb ein russischer Buschauffeur, als er an derselben Stelle ausrutschte und in den Voringsfossen stürzte.M. Hofer, R. Kopt