Deutschland
Österreichischer Arzt erreicht Höhlen-Forscher
11.06.2014
Dramatische Rettungsaktion - Ärzteteam schon beim Verletzten.
Der verunglückte Höhlenforscher , der schwer verletzt in rund 1.000 Meter Tiefe liegt, ist von dem österreichischen Arzt und seinem Team erreicht worden.
"Der österreichische Arzt und die Italiener haben den Patienten erreicht", hieß es in einer Textnachricht, den die Helfer über das installierte Funksystem an die Rettungskräfte draußen absetzten.
Der österreichischer Arzt hatte gegen Mittwochmittag im Biwak drei auf halber Strecke eine Pause eingelegt. "Die Höhle ist extrem schwierig. Deshalb ist es wichtig, an Biwaks Pausen zu machen", sagte der Bergwachtsprecher. "Man darf sich nicht verausgaben, sonst steigt das Risiko, dass man sich selbst verletzt. Da ist keinem geholfen."
Seit Tagen in 1.000 Meter Tiefe gefangen
Der 52-jährige Verletzte harrt seit Tagen in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands aus. Er war am frühen Sonntag mit zwei Begleitern in rund 1.000 Metern Tiefe unterwegs, als es zu einem Steinschlag kam. Dabei wurde er am Kopf schwer verletzt.
Der Höhlenforscher hatte bei dem Unfall am Sonntag in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. "Es ist so, dass so ein Patient seit mehr als drei Tagen auf der Intensivstation liegen würde", sagte der Frankfurter Neurochirurg Michael Petermeyer am Mittwoch in Berchtesgaden. "Wir haben recht wenig Vorerfahrung mit einem unbehandelten Schädel-Hirn-Trauma."
Der 52 Jahre alte Höhlenforscher habe aber wahrscheinlich das Schlimmste überstanden. "Die Schwelle der maximalen Gefährdung ist überschritten, aber er ist noch nicht über den Berg", sagte Petermeyer. "Was jetzt mehr oder minder schicksalhaft und nicht vorhersehbar ist, sind Blutungen." Der höhlenerfahrene Mediziner ist angereist, um die Einsatzleitung zu verstärken und bei Bedarf selbst in die Höhle zu gehen.