Der EU-Kommissar plädierte erneut für "umfassende Prüfungen".
EU-Energiekommissar Günther Oettinger ist unmittelbar vor den Gesprächen zur Festlegung der Kriterien für AKW-"Stresstests" zuversichtlich. "Ich baue darauf, dass wir im Einvernehmen den Stresstest verabschieden", sagte er am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal des ORF-Radio vor der Sitzung der für nukleare Sicherheit zuständigen europäischen Aufsichtsbehörden (ENSREG) in Brüssel. Erneut plädierte er für "umfassende" Prüfungen, die nicht nur die Gefahren von Erdbeben und Hochwasser berücksichtigen.
"Alle Risiken prüfen"
"Wir wollen für die Sicherheit der Bürger Europas möglichst umfassend alle Risiken und die Sicherheitsstandards prüfen." Geprüft werden sollen nach dem Wunsch Oettingers auch Verbrechen, menschliches Versagen, Fehler in der Ausbildung, Mängel in der Kontrolle, Notfallpläne und Katastrophenschutz. "Wenn der Stresstest umfassend ist, dann haben wir den Auftrag erfüllt. Wenn er nicht umfassend ist, müssen wir die Regierungschefs fragen, welche Linie wir einschlagen sollen. Deswegen - in der Tat - kann es sein, dass der Europäische Rat nochmals das Thema aufgreifen wird."
Würde er es nicht als persönliches Scheitern beurteilen, sollte es keine Einigung auf umfassende Tests geben, wurde er gefragt: "Warum denn?", antwortete er. "Ich geb' mir Mühe." Und der deutsche EU-Kommissar fügte hinzu: "Übrigens, die Österreicher versuchen seit Jahr und Tag etwas zu erreichen. Bisher haben sie gar nichts erreicht. Es kommt voran. Also von da her: Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung."