Die Barrikaden vor dem Haus der Menschenrechtlerin wurden entfernt.
Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi ist aus dem Hausarrest entlassen worden. Sie war seit 1989 mit kurzen Unterbrechungen eingesperrt. Von den letzten 21 Jahren verbrachte sie 15 in Isolation. Zuletzt war sie von 2002 bis 2003 in Freiheit. Ihr wurde am Samstag die Aufhebung ihres Hausarrest verlesen, wie ein Vertreter der Militärjunta erklärte.
Suu Kyi hat sich nach dem Ende ihres Hausarrests erstmals ihren Anhängern gezeigt: Die 65-Jährige erschien am Samstag in Rangun am Tor ihres Hauses. Sie rief zu Einheit auf. "Das Volk muss geschlossen zusammenarbeiten; nur so können wir unser Ziel erreichen", sagte sie vor tausenden jubelnden Anhängern vor ihrem Haus am Samstag in Rangun.
Absperrungen entfernt
Polizisten entfernten am Samstag die Absperrungen aus Stacheldraht und Beton rund um das Haus von Aung San Suu Kyi in Rangun. In Erwartung der Freilassung von Suu Kyi bis zu 2.000 Menschen bei dem Haus versammelt. Die Friedensnobelpreisträgerin hatte die meisten der vergangenen 20 Jahre unter Hausarrest oder in Haft verbracht.
Der aktuelle Hausarrest der 65-Jährigen endete offiziell am Samstag. Suu Kyi durfte nicht an den Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende teilnehmen. Ihre Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) hatte die vorherigen Wahlen vor 20 Jahren gewonnen, die Militärführung des südostasiatischen Landes erkannte den Sieg jedoch nie an.
Freiheitsstrafe verlängert
Als Suu Kyi 2002 zuletzt auf freiem Fuß war, versammelten sich bei jedem ihrer öffentlichen Auftritte zahlreiche Menschen. Seit ihrer erneuten Inhaftierung im Jahr 2003 lebte sie abgeschnitten von der Außenwelt ohne Telefon oder Internetanschluss in ihrem Haus. Als vergangenes Jahr ein Ende des Arrests bevorstand, verlängerte die Junta Suu Kyis Freiheitsstrafe um 18 weitere Monate, nachdem ein US-Bürger ungebeten in ihr Haus eingedrungen war.