Für Ungarns Premier war die Flüchtlingspolitik ausschlaggebend für den Entscheid.
Ungarns Premier Viktor Orban hält die Flüchtlingskrise für den entscheidenden Faktor beim Votum der Briten für einen Austritt aus der EU. Die Briten seien mit der EU-Flüchtlingspolitik unzufrieden. Sie hätten eine Antwort auf die Frage gesucht, wie man die "moderne Völkerwanderung" aufhalten und wie sie "ihre Insel erhalten" könnten, sagte der rechtspopulistische Politiker am Freitag.
Entscheidung respektieren
Man müsse die Entscheidung der Briten respektieren, denn jedes Volk habe das Recht, über das eigene Schicksal zu bestimmen. "Europa ist nur dann stark, wenn es auf so bedeutende Fragen wie die Einwanderung Antworten geben kann, die es nicht schwächen, sondern stärker machen. Diese Antworten hat die EU nicht gegeben, im Gegenteil", sagte Orban. Ungarn sei Mitglied der EU, "weil wir an ein starkes Europa glauben."
Orbans Regierung war die erste in Südosteuropa, die offen gegen die nach Westeuropa strebenden Flüchtlinge vor allem aus Syrien vorgegangen war, unter anderem durch den Bau eines Grenzzauns. Mit Brüssel steht Orban seit Jahren im Konflikt wegen Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit seiner Politik.