"Exil" sei beendet

Orbán-Vertrauter kehrt nach Sexskandal ins öffentliche Leben zurück

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Der nach einer verbotenen Sexparty vor vier Jahren aus der Öffentlichkeit verschwundene ungarische Ex-EU-Abgeordnete József Szájer ist zurück.

Sein "Exil"sei beendet, Szájer sei mit der Gründung des Instituts "Freies Europa" beauftragt worden, berichteten ungarische Medien am Donnerstag. Das Institut soll unter anderem ein eigenes Europa-Leitbild ausarbeiten.

Die Gründung des Instituts "Freies Europa" erfolge unter der Schirmherrschaft des Instituts "XXI. Jahrhundert" auf Ersuchen von Mária Schmidt, Generaldirektorin des Instituts und des Budapester Museums "Haus des Terrors". Für das Wissen als Analytiker und Berater gebe es einen großen Bedarf, erklärte Schmidt dem Onlineprotal "telex.hu", warum die Wahl auf Szájer fiel. Weitere Ziele des Instituts seien die Erstellung eines "Souveränitätsindexes", mit dem die EU-Mitgliedsstaaten verglichen werden können sowie der Entwurf einer "Charta für die Rechte der Nationen".

Enger Vertrauter von Premier Viktor Orban

Szájer, Politiker der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz und enger Vertrauter von Premier Viktor Orban, trat 2020 von all seinen Ämtern zurück, nachdem er bei einer verbotenen Lockdown-Sexparty Homosexueller in Brüssel ertappt worden war. Als die Polizei eintraf, versuchte er über eine Dachrinne zu fliehen, wurde jedoch gefasst.

Orbán hatte Szájer nach dem Eklat scharf kritisiert und seine Handlungen als "mit den Werten unserer politischen Familie unvereinbar" bezeichnet. Zur Rückkehr seines früheren Parteikollegen wurde der ungarische Regierungschef nur mit den Worten zitiert: "Es wurde auch Zeit." Das Onlineportal "hang.hu" interpretierte das Comeback Szájers als Hinweis darauf, dass Fisdesz "düstere und kaderschwache" Zeiten durchlaufe.

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