Schock in den USA, nachdem ein Killerwal eine Trainerin ins Becken zog und tötete.
Die US-Behörden leiteten nach der tödlichen Attacke des Killerwals (Orca) „Tilly“ im Aquarium SeaWorld in Orlando (Florida) eine Untersuchung ein: Die Trainerin Dawn Brancheau (40) war am Mittwoch vor den Augen entsetzter Parkbesucher von dem 5.579 Kilo schweren Tier regelrecht zerfleischt worden. Die Anlage ist geschlossen, die SeaWorld-Parks in San Diego und San Antonio sagten Wal-Shows ab. Die Debatte über deren Haltung tobt: Die Tiere seien in ihrer natürlichen Umgebung äußert sozial, lebten in Gruppen und litten in Gefangenschaft an „Depressionen, die sie aggressiv machen“, so Experten (siehe rechts). 24 Attacken gefangener Orcas auf Menschen sind dokumentiert.
Wal Tilly war schon vor dem Horror als „unkooperativ“ und „deprimiert“ bezeichnet wurden. Das Protokoll der Attacke: Gerade war die Mittagsshow im Shamu-Stadium, wo die Wale vorgeführt werden, zu Ende. Trainern war aufgefallen, dass Tilly irritiert schien. Wie auch andere Orcas: Plötzlich rasten zwei im Kreis durchs Becken. Trainerin Brancheau hockte auf einer Plattform, massierte ihn. „Es sah freundlich aus“, so Besucher Eldon Skaggs: „Plötzlich fasste er sie, zog sie ins Becken, schwamm wild im Kreis.“ Bestückt mit 52 je 7,6 Zentimeter langen, messerscharfen Zähnen ist das Orca-Maul eine tödliche Waffe.
Zeuge: „Der Wal schwamm mit Opfer im Maul ...“
Dramatisch
auch der Report von Victoria Biniak: Demnach hätte der Wal im Becken
„richtig Schwung geholt“, sei aus dem Tank geschossen, hätte die Trainerin
an der Hüfte gepackt. Die Zeugin: „Er schüttelte sie so heftig, dass einer
ihrer Schuhe wegflog.“ Sirenen tönten, Zuseher stoben in alle Richtungen
davon.
Ein Tourist aus Brasilien sah gerade mit seiner Freundin durch die Glaswand der „Unterwasser-Aussichtsplattform“ ins Becken. „Plötzlich schwamm der Wal vorbei – mit einem Menschen im Maul.“ Eine Blutspur zog sich durchs Wasser. „Ich bekomme das Bild nicht aus meinem Kopf.“ Parkchef Dan Brown ist fassungslos: „Sie war die Trainerin mit der größten Erfahrung.“
„Tilly“ schlug bereits früher mehrmals zu
Der
30 Jahre alte Orca, vor Island gefangen, tötete schon früher:
- 1991 attackierte das Tier die Hilfskraft Keltie Byrne (20) in einem Marinepark in Kanada. Er schubste sie herum wie einen Spielball. Als sie flüchten wollte, attackierten sie zwei weitere Wale. Sie ertrank.
- 1999 sprang ein Verwirrter, Daniel Dukes (27), in Tillys Becken in Orlando. Die Autopsie zeigte tiefe Bisswunden an der Hüfte.
Tragisch: Opfer Brancheau hatte bereits als Neunjährige bei einem Sea Word-Besuch den Entschluss gefasst, mit Walen arbeiten zu wollen. „Ich erzählte meiner Mum damals“, sagte in einem Interview, „genau das will ich tun“.
Meeresbiologe Arndt Stenzel über die tödliche Wal-Attacke:
"Tiere
werden depressiv und dann sehr aggressiv"
ÖSTERREICH: Man dachte bisher, Orcas sind liebe Tiere? |