Sie stellte sich schützend zwischen die Elite-Soldaten und ihren Mann: Jetzt spricht Osamas Frau erstmals über ihr Leben mit dem Terrorchef.
Abbottabad
Der posthume Schaden für das Image des Terrorführers Osama bin Laden (†54) ist nach der Veröffentlichung der bei der Seals-Kommandoaktion sichergestellten Heimvideos (ÖSTERREICH berichtete) groß. Nichts als Häme ergießt sich über den „verzweifelten Hausmann von Abbottabad“, so die New York Post. Auf den Videos ist Bin Laden als gebrochener, verfilzter, alter Mann zu sehen.
Mehr Licht ins wahre Leben des Terror-Opas bringen jetzt die Verhöre seiner „Lieblingsfrau“, Amal al-Sadeh (29), durch den Pakistan-Geheimdienst. „Als die US-Bomben fielen“, erzählte sie einst einem saudischen Magazin über die Flucht aus Tora Bora in Afghanistan 2001, „verkrochen wir uns in Höhlen, gelangten über die Grenze nach Pakistan.“ Während die USA mit 50 Millionen Dollar Kopfgeld Jagd auf den Al-Kaida-Chef machten, hielt sich der bis 2003 in den Grenzbergen von Waziristan versteckt. Seine Familie wurde der pakistanischen Regierung übergeben, al-Sadeh kehrte erst in ihr Heimatland Jemen zurück – um Bin Laden dann nach Pakistan zu folgen. Sieben Jahre lang soll Bin Laden in Pakistan unbeirrt gelebt haben.
Osama half Libido mit Kräutern auf die Sprünge
Zuerst war Osama im Dorf Chak Shah Mohammad (nahe Faisalabad) untergebracht, ehe er in seine nun so berühmte Versteckvilla in Abbottabad umsiedelte. Laut al-Sadeh, die der Terrorzar um Schmuck und Kleidung im Wert von 5.000 Dollar erwarb, war das Leben dort elendiglich: Fünf Jahre lang verließ sie kaum die zwei kleinen Zimmer in der dritten Etage. Sie pflegte dort den Terrorgreis – der seiner Libido mit Kräutern mit Viagra-Effekt auf die Sprünge helfen hatte müssen. Ihre Kinder unterrichtete sie selbst, eine Tafel mit Kreide wurde gefunden.
Beim Sturm der US-Soldaten auf das Haus sei sie mit Bin Laden im Bett gelegen. Durch Schüsse seien die beiden geweckt worden. Ihr Mann habe noch versucht, zu einem Kalaschnikow-Gewehr zu greifen.
Osama hauste im Müll
Von Luxus keine Spur: Wie ein neues Video zeigt, lebte Osama im Müll. Sein Haus ist leer geräumt, auch die Küche ist kaum zu erkennen. Und überall Dreck: Sperrmüll, leere Kanister, alte Kartons. Auch der Raum, in dem Osama fernsieht, ist ärmlich eingerichtet. Eine Luxus-Villa sieht anders aus.