Breivik will mit dem Gefängnispfarrer sprechen.
Der seit zwei Wochen in Isolation in Untersuchungshaft sitzende norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hat um ein Gespräch mit dem Gefängnispfarrer gebeten. Sein Mandant spüre die Härte der vom Richter angeordneten Isolation, sagte Breiviks Anwalt Geir Lippestad am Montag der Internet-Ausgabe der Zeitung "Aftenposten".
Weil die norwegische Polizei einen Selbstmordversuch befürchtet, befindet sich der 32-jährige Attentäter im Gefängnis unter ständiger Beobachtung. Der rechtsradikale Islamhasser, den die Polizei als christlichen Fundamentalisten eingestuft hat, hatte am 22. Juli mit einer Autobombe im Osloer Regierungsviertel und bei einem Massaker auf der Insel Utöya 77 Menschen getötet.
Unterdessen nahmen die beiden Psychiater ihre Arbeit auf, die die Zurechnungsfähigkeit des 32-Jährigen untersuchen sollen. Noch in dieser Woche seien Gespräche der Experten mit Breivik geplant, sagte Polizeistaatsanwalt Paal-Fredrik Hjort Kraby. Bis zum 1. November soll ein Gutachten der Sachverständigen über den Geisteszustand des Attentäters vorliegen. Breiviks 1.500-seitiges Manifest dürfte ein wichtiger Schlüssel bei den Bemühungen sein, den Täter und seine Motive einzuschätzen.