Hier ließ der Attentäter eine 500-Kilo-Bombe in einem Lieferwagen detonieren.
Ein vier Meter tiefes Loch mitten in Oslo. Zerrissene Stromkabel, geborstene Betonplatten. Zerstörung, Verwüstung, Trümmer. Das Bild vom „Krater des Todes“ schockt und lässt erahnen, mit welcher Wucht die Autobombe am vergangenen Freitag mitten im Regierungsviertel von Oslo explodiert sein muss – acht Menschen sind damals gestorben.
Das Foto selbst stammt von einer Videoaufnahme wenige Minuten danach. Wie Bombenexperte Per Neergaard sagt, hätte es aber noch viel schlimmer kommen können: „Die Bombe wurde direkt über einem Keller gezündet. Das hat viel Sprengkraft nach unten gezogen. Viele Menschen wurden so gerettet und größere Schäden an den Häusern verhindert.“
Prozess erst 2012
Weil der Fall so komplex ist, wird Massenmörder Breivik erst 2012 der Prozess gemacht.
Ihre Trauer ist unendlich, das Leid kaum vorstellbar. Doch bis der Mörder ihrer Kinder hinter Gittern sitzt, müssen die Eltern der Utöya-Opfer mindestens ein Jahr warten. Norwegens oberster Ankläger Tore-Aksel Busch sagt: „Der Prozess wird erst 2012 stattfinden.“ Breivik müsse sich für jede einzelne Tötung rechtfertigen. Busch: „Der Fall ist komplex, die Beweisführung umfassend.“ Möglicherweise könnte Breivik – er tötete 74 Menschen – wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt werden, der Strafrahmen beträgt 30 Jahre.
Indes tauchten neue Details zur Verhaftung auf: „Als wir uns den Schüssen näherten, haben wir gerufen: ‚Polizei, wir sind bewaffnet‘“, sagt Anders Snortheimsmoen (53), Chef der Spezialeinheit. Doch Breivik sei plötzlich mit erhobenen Händen aufgetaucht, ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Seine ersten Worte: „Jetzt bin ich fertig.“