Nach Gutachten

Oslo-Killer Breivik ist "gekränkt"

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Der Massenmörder will nicht als unzurechnungsfähig gelten.

Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik fühlt sich "gekränkt", weil zwei Rechtspsychiater ihn für unzurechnungsfähig erklärt haben. Der 32-Jährige habe mit einer entsprechenden Erklärung auf die Veröffentlichung eines Gutachtens reagiert, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend dem Rundfunksender NRK.

Breivik habe nicht akzeptieren wollen, dass er wegen einer Psychose zum Tatzeitpunkt und danach als  unzurechnungsfähig eingestuft worden sei, sagte der Polizeianwalt Christian Hatlo weiter. Nach dem psychiatrischen Gutachten gilt als wahrscheinlich, dass der Attentäter zum Abschluss des Gerichtsprozesses im kommenden Frühjahr auf Dauer in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen wird.

Geteiltes Echo
Aber auch im Rest Norwegens wird das Gutachten mit gemischten Gefühlen gesehen. Während die Medien am Mittwoch ganz überwiegend zu Vertrauen in die heimischen Rechtsinstanzen aufforderten und Verständnis äußerten, verlangten Politiker in Oslo vereinzelt eine neue Untersuchung.

Hinterbliebene der 77 Opfer und Überlebende von Breiviks Anschlägen am 22. Juli äußerten sich in den Medien teils kritisch und enttäuscht, dass der rechtsradikale Islamhasser trotz jahrelanger, systematischer Vorbereitung auf sein Verbrechen für unzurechnungsfähig erklärt worden ist.
 

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Norwegen: Neue Fotos zeigen Oslo-Killer Breivik

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