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Laut Beobachter

Ost-Aleppo: Evakuierung aus der Hölle verzögert sich

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Der Abzug aus der Hölle hätte um 04.00 Uhr MEZ beginnen sollen.

Hoffnung in letzter Sekunde für die 100.000 eingekesselten Frauen, Männer und Kinder in Ost-Aleppo: Unter russischer Vermittlung einigten sich Rebellen und Regierungstruppen Dienstagabend auf einen Fluchtkorridor aus der Trümmerstadt: Zunächst sollten Zivilisten und Verletzte aus der Stadt ins Umland Aleppos gebracht werden. Danach können auch Rebellengruppen die Stadt verlassen. Ihre schweren Waffen müssen sie aber zurücklassen, hieß es.

Aber die Evakuierung des Ostens der syrischen Stadt Aleppo kommt nach Angaben von Rebellen nicht voran. Pro-syrische Milizen würden verhindern, dass die Menschen aus den bis zuletzt von der Opposition gehaltenen Gebieten abziehen könnten, sagte ein Vertreter der Rebellen am Mittwochmorgen.

Kein Kämpfer oder Zivilist hat Aleppo verlassen

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bisher habe kein Kämpfer und kein Zivilist Ost-Aleppo verlassen. Die Evakuierung verzögere sich. Der Grund dafür sei unbekannt.

Ein Vertreter der Allianz um den syrischen Machthaber Bashar al-Assad hatte erklärt, die Evakuierung solle um 04.00 Uhr MEZ beginnen.

Die Rebellen hatten am Dienstag nach jahrelangen Kämpfen ihren Widerstand in Aleppo aufgegeben. Die Metropole befindet sich nach russischen Angaben nach einer Einigung auf einen Waffenstillstand wieder vollständig unter Kontrolle des syrischen Militärs. Die Aufständischen hatten angekündigt, die wenigen noch von ihnen gehaltenen Viertel im Osten der Stadt zu räumen. Alle eingeschlossenen Zivilisten würden in Sicherheit gebracht.

Giftgas in Vororten: 93 Tote nach Sarin-Angriff

Abermals wurde auch Giftgas eingesetzt. Bei einem Sarin-Angriff auf einen Vorort der Stadt Hama wurden 93 Menschen getötet, darunter viele Kinder. Die Hilfsorganisation UOSSM klagt Truppen des Regimes an: „Sie haben den Ort eine Stunde lang massiv bombardiert“, heißt es.

Hilferufe an die Welt aus Ost-Aleppo

Verzweifelt posten sie Videos, in denen sie Hilferufe an die Welt richten: „Regime-Truppen kommen näher, es regnet bunkerbrechende Bomben“, schreibt Bilal Abdul Kareem (r.). Lina Shamy (l.) postete: „An alle, die mich hören können. Jede Bombe ist ein neues Massaker. Das könnte meine letzte Botschaft sein. Rettet die Kinder, Frauen und Alten. Wir sind im belagerten Aleppo dem Völkermord ausgesetzt.“

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