Auf den Benedikt XVI. kommen anstrengende Tage zu.
Zum Auftakt der Osterfeierlichkeiten hat Benedikt XVI. am Gründonnerstag in Rom die Chrisam-Messe zelebriert und dabei traditionell die heiligen Öle für Taufen, Firmungen und Krankensalbungen geweiht. Dabei erneuerten zudem mehr als 1.500 Priester ihr Versprechen. Am Abend stand als offizieller Beginn der mehrtägigen Osterfeiern die Messe vom Letzten Abendmahl und die rituelle Fußwaschung in der römischen Lateranbasilika auf dem Programm.
"Sind wir - das Volk Gottes - nicht weithin zu einem Volk des Unglaubens und der Ferne von Gott geworden?", sagte der Pontifex in der Früh im Petersdom vor allem mit Blick auf die westliche Welt und mahnte zu mehr Gläubigkeit und Gottesfurcht. Außerdem ermutigte er, bei aller Scham des eigenen Versagens nicht die leuchtenden Beispiele des Glaubens zu vergessen. Dabei erinnerte Benedikt unter anderem an Papst Johannes Paul II. (1920-2005), der am 1. Mai in Rom seliggesprochen wird.
Bei der Fußwaschungswaschungszeremonie am Abend wird der Papst zwölf Priestern die Füße waschen - wie einst Jesus seinen Aposteln beim Letzten Abendmahl. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für Erdbeben- und Tsunamiopfer in Japan bestimmt.
Höhepunkt wird die Osternacht
Die kommenden Tage dürften anstrengend werden für das 84-jährige Kirchenoberhaupt. Am Karfreitag abend steht der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum an. Den Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten im Vatikan bildet die Messe zur Osternacht am Samstagabend. Am Ostersonntag erteilt der Papst auf dem Petersplatz seinen Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis). Schon am Donnerstag waren Tausende Pilger in der Ewigen Stadt, um bei sommerlichen Temperaturen gemeinsam mit dem Papst das wichtigste Fest der Christen zu feiern.