Wahl
Pakistan: Mamnoon Hussain neuer Präsident
30.07.2013
73-Jähriger ist enger Vertrauter von Premier Sharif.
In Pakistan ist - wie erwartet - der Geschäftsmann Mamnoon Hussain am Dienstag zum neuen Präsidenten gewählt worden. Der Politiker der regierenden Muslimliga (PML-N) erzielte die Mehrheit der Stimmen der Abgeordneten des Parlaments und der Regionalvertretungen, wie der staatliche Fernsehsender PTV berichtete. Hussain wird der zwölfte Präsident Pakistans und folgt auf Asif Ali Zardari, dessen Amtszeit im September endet. Erstmals waren nicht alle Pakistaner, sondern lediglich die Abgeordneten zur Wahl des Präsidenten aufgerufen.
Mit dem Sieg Hussains war gerechnet worden. Er ist ein enger Vertrauter von Premierminister Nawaz Sharif. Hussains einziger Konkurrent war Wajihuddin Ahmed, ein angesehener früherer Richter am Obersten Gerichtshof Pakistans. Er war von der drittgrößten Partei, der Pakistan Tehreek-e-Insaaf (PTI) des früheren Kricket-Stars Imran Khan, aufgestellt worden.
Die wichtigste Oppositionspartei des Landes, die Pakistanische Volkspartei (PPP), boykottierte die Wahl. Grund dafür war die Vorverlegung der Abstimmung, die ursprünglich für den 6. August geplant war. Die Macht des Staatschefs in Pakistan wurde im Zuge einer Verfassungsreform deutlich beschnitten. Er hat nunmehr vorwiegend repräsentative Aufgaben.
Kurz vor Beginn der Präsidentenwahl griffen mehr als 100 als Polizisten verkleidete Aufständische ein Gefängnis in Dera Ismail Khan in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa an und befreiten rund 250 Häftlinge. Nach den Worten eines Polizeisprechers wurden bei den Gefechten fünf Polizisten, vier Gefangene, drei Zivilisten und einer der Angreifer getötet. 17 Menschen wurden demnach verwundet.
Der Vorfall wirft einen Schatten auf die Bemühungen der pakistanischen Sicherheitskräfte, mit der zunehmenden Gewalt im Land fertig zu werden. Besonders der pakistanische Arm der Taliban hat zuletzt immer mehr an Stärke gewonnen.