Ein Mitarbeiter der deutschen Presseagentur wurde am Kopf verletzt.
Bei einem Bombenanschlag in der Stadt Peshawar im Norden Pakistans sind mindestens 35 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Polizei und Ärzten wurden mehr als 100 weitere verletzt, darunter ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur dpa. Am Samstag kurz vor Mitternacht Ortszeit sei in einer Hoteltoilette zunächst ein kleiner Sprengsatz explodiert, durch den zwei Menschen verletzt wurden, so ein Polizeisprecher. Als sich Anrainer, Rettungskräfte und Journalisten in der belebten Geschäftsstraße versammelten, habe sich ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in die Luft gesprengt.
"Maximaler Schaden" durch zweite Explosion
Die zweite Explosion sei weitaus heftiger gewesen und habe "maximalen Schaden angerichtet", teilte die Polizei mit. Das Hotel und fünf angrenzende Geschäfte wurden den Angaben zufolge durch die Wucht der Detonation zerstört. In der Nähe des Tatorts liegen auch Büros verschiedener pakistanischer Medien sowie das US-Konsulat.
In der Hauptstadt Islamabad riss am Pfingstmontag ein Selbstmordattentäter einen Wachmann mit in den Tod. Nach Angaben der Polizei versuchte der Täter in einem Geschäftsviertel in die Filiale einer Bank einzudringen. Als Angehörige des Sicherheitsdienstes den Mann am Eingang stoppten, habe dieser seinen am Körper befestigten Sprengsatz gezündet. Zwei Menschen seien verletzt worden.
dpa-Mitarbeiter an Kopf verletzt
Der pakistanische dpa-Mitarbeiter in Peshawar wurde am Kopf und am Bein verletzt. Nach der ersten Detonation sei er wie viele andere Kollegen zu dem Hotel geeilt, sagte er. "Als ich in dem Gebäude war, gab es draußen eine zweite gewaltige Explosion. Ich wurde zu Boden gerissen und verlor das Bewusstsein."
Die Behörden machten die Taliban für die Tat verantwortlich. Die Aufständischen hatten zuletzt immer wieder Anschläge in der Region Peshawar verübt, um den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden zu rächen. Erst Mitte Mai kamen bei einem Doppel-Selbstmordanschlag nahe der Provinzhauptstadt etwa 80 Menschen ums Leben, die meisten davon Rekruten einer Polizeieinheit. Kurz darauf sprengten Extremisten eine Polizeiwache in die Luft und töteten sieben Sicherheitskräfte.
In den nahe gelegenen Stammesgebieten an der afghanischen Grenze starben unterdessen drei Soldaten bei einem Bombenanschlag. Wie am Montag aus Sicherheitskreisen in der Unruheregion verlautete, wurden vier weitere verletzt, als auf einer Straße in Süd-Waziristan ein Sprengsatz neben ihrem Fahrzeug explodierte. Die Bergregion gilt als Hochburg der Taliban und anderer radikal-islamischer Extremisten.