Pakistan

Polizist warf Baby Mordversuch vor

04.04.2014

9 Monate alter Bub auf Kaution frei. Beamter vom Dienst suspendiert.

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Ein pakistanischer Polizist hat bei Ermittlungen zu einem versuchten Mord einen ganz besonderen Verdächtigen präsentiert: einen neun Monate alten Buben. Das Kind habe zusammen mit etwa 30 anderen Beschuldigten in einem Gerichtssaal erscheinen müssen und laut geschrien, sagte ein Anwalt der Familie am Freitag.

Erst als ihm Milch aus einer Flasche gegeben worden sei, habe der Bub sich beruhigt. Der Beamte, der für die Beschuldigung des Kleinkindes verantwortlich ist, wurde vom Dienst suspendiert.

Gericht suspendierte Polizeibeamten

In dem Verfahren geht es um einen Vorfall vom 1. Februar in der pakistanischen Metropole Lahore nahe der Grenze zu Indien, bei dem Steine auf Mitarbeiter eines Gasunternehmens geworfen wurden, die mutmaßliche Diebstähle untersuchten. Der Polizist, der am Ort des Geschehens war, schrieb später in seinem Bericht, es habe sich bei dem Zwischenfall um versuchten Mord gehandelt.

Baby auf Kaution frei
Das Gericht suspendierte den Polizisten nun vom Dienst. Allerdings ließ es die Vorwürfe gegen das Kleinkind nicht fallen, sondern gewährte eine Freilassung auf Kaution. Der Anwalt der Familie kritisierte dies und verwies darauf, dass Strafmündigkeit in Pakistan frühestens mit dem siebten Lebensjahr eintrete. "Wie kann ein so kleines Kind überhaupt in einen Fall hineingezogen werden?"

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