Drei neue Atomanlagen für "zweite Generation" von Nuklearwaffen sind geplant.
Die südasiatische Atommacht Pakistan bereitet sich nach einem Bericht der "New York Times" auf eine Ausweitung der Produktion von atomwaffentauglichem Brennstoff vor. Das Blatt berichtete am Montag unter Berufung auf Geheimdienst-Satellitenaufnahmen, für eine "zweite Generation" von Nuklearwaffen baue Pakistan drei neue Atomanlagen.
Von Indien bedroht
Hintergrund sei das indisch-amerikanische
Abkommen zur Zusammenarbeit im zivilen Nuklearbereich: Die Lieferung von
Brennstoff und Atom-Technologie aus dem Ausland ermögliche Pakistans
Erzfeind Indien, ältere zivile Nukleareinrichtungen zu militärischen Zwecken
umzuwidmen. Pakistan fühle sich dadurch bedroht und rüste im Gegenzug selber
auf.
Das Erstarken der Taliban und des Terrornetzes Al-Kaida in Pakistan hat im Westen zu der Angst geführt, die Extremisten könnten langfristig die Kontrolle über die Atomwaffen des Staates erlangen. Islamabad weist diese Sorge als unbegründet zurück.
Atomgipfel in Washington
Vor dem Gipfeltreffen zur Bekämpfung des
Nuklearterrorismus in Washington war US-Präsident Barack Obama am Sonntag
mit dem pakistanischen Premierminister Yousuf Raza Gilani und dem indischen
Premierminister Manmohan Singh zusammengetroffen. An dem Gipfel, der am
Montagabend beginnen sollte, nehmen rund 40 Staats- und Regierungschefs teil.