Ein "Friedensmarsch" an die Grenze soll an den Sechs-Tage-Krieg erinnern.
Nach den blutigen Protesten zum Jahrestag der Staatsgründung Israels haben Palästinenservertreter für kommenden Sonntag neue Demonstrationen an der israelischen Grenze angekündigt. Der Chef der Fatah-Organisation von Präsident Mahmoud Abbas im Libanon, Munir Makdah, sagte am Dienstag in Beirut, ein "Friedensmarsch" zur Grenze solle an die arabische Niederlage gegen Israel im Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 erinnern. Makdah forderte die rund 12.000 in der Region stationierten UNO-Blauhelm-Soldaten auf, die Veranstaltung zu schützen.
Schwere Zusammenstöße am 15. Mai
Am 15. Mai war es zu schweren Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und demonstrierenden Palästinensern gekommen. Dabei wurden an der Grenze zum Libanon und auf den von Israel besetzten syrischen Golan-Höhen insgesamt 14 Menschen von der israelischen Armee getötet und zahlreiche weitere verletzt. Die Palästinenser gedenken alljährlich der Vertreibung und Flucht infolge israelischen Staatsgründung am 14. Mai 1948 als "Nakba" (Katastrophe).
Israel warnt vor Entsendung von Hilfskonvois
Ein Jahr nach der Erstürmung einer Flottille mit Hilfsgütern für den Gazastreifen in internationalen Gewässern hat Israel vor dem Versuch gewarnt, wieder einen Konvoi in das abgeriegelte palästinensische Küstengebiet zu schicken. "Wir bereiten uns darauf vor, die Flottille in Übereinstimmung mit den Befehlen der israelischen Regierung zu stoppen", sagte Generalstabschef Benny Ganz am Dienstag nach Angaben aus Regierungskreisen in Jerusalem. Ende Juni wollen 22 pro-palästinensische Solidaritätsgruppen 15 Schiffe mit 1500 Personen aus rund 100 Ländern zum Gazastreifen schicken.
Die Kommandoaktion israelischer Eliteeinheiten gegen das Schiff "Mavi Marmara" Ende Mai 2010 hatte international Entsetzen und massive Kritik hervorgerufen. Bei dem Einsatz in internationalen Gewässern wurden acht türkische Palästina-Solidaritätsaktivisten und ein türkisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger getötet. Die Türkei hatte daraufhin ihren Botschafter aus Israel abberufen und ihren Luftraum für israelische Militärflüge gesperrt.