Mit Korruption-Kreuzzug soll er sich Ärger der Camorra zugezogen haben.
Erst seit rund acht Monaten ist Papst Franziskus im Amt. Eigentlich eine kurze Zeit, aber Franziskus hat es geschafft, in dieser kurzen Zeit zahlreiche Feinde gegen sich aufzubringen. Einerseits gibt es Verschwörungstheorien, die von Gefahren innerhalb des Vatikans sprechen, andererseits scheint er jetzt auch ins Visier der Mafia geraten zu sein.
Kreuzzug gegen Korruption
Auslöser ist der strikte Kurs von Papst Franziskus gegen die Korruption. Denn seit Jahrzehnten hat die Mafia mit Duldung der Kirche im Vatikan Geld gewaschen. Dass Franziskus dagegen jetzt vorgeht, passt den Mafia-Clans nicht.
Dennoch gibt es noch keine konkreten Pläne für einen Anschlag auf den höchsten Mann in der katholischen Kirche, berichtet Staatsanwalt Nicola Grattieri (55), ein Mafia-Experte. Allerdings soll es bereits Gedankenspiele in diese Richtung geben, erklärt Grattieri gegenüber "Il Fatto Quatidiano": "Wenn die Paten ihn ausschalten können, werden sie nicht zögern, dies zu tun."
Schon seit Monaten greift Franziskus die Mafia offen an. Erst vor wenigen Tagen prangerte er die Korruption mit scharfen Worten an, im Mai hatte er die vier größten Mafia-Organisationen (Cosa Nostra, 'Ndrangheta, Camorra und Sacra Corona Unita) direkt angegriffen und sie beschuldigt "Menschen auszubeuten und zu versklaven."
Religiöse Mafiosi
Das bislang entspannte Verhältnis von Kirche und Mafia gerät durch Franziskus bedrohlich ins Wanken. Und das, obwohl sich 88% der Mafiosi als sehr religiös bezeichnen. So beten Killer der 'Ndrangheta, bevor sie jemanden umbringen.