In seinem ersten großen Interview erklärt Papst Franziskus den Moralisten den Krieg.
Viele hatten es schon vorausgesehen. Jetzt machte Franziskus ernst: In seinem ersten großen Interview nach seiner Amtsübernahme im März rüttelte der neue Papst aus Südamerika buchstäblich an den Grundpfeilern der katholischen Kirche.
Franziskus: »Unsere Kirche ist das Haus aller«
Sein Forderung: Homosexuellen und Frauen müsste künftig mehr Respekt entgegengebracht werden, Geschiedene und Frauen, die abgetrieben haben, dürfen nicht mehr ausgegrenzt werden. O-Ton des 76-Jährigen: „Die Kirche ist das Haus aller – keine kleine Kapelle, die nur ein Grüppchen ausgewählter Personen aufnehmen kann.“ Eine regelrechte Kampfansage an die religiösen Fundamentalisten.
Reaktion von Ablehnung bis zu totaler Begeisterung
Die Reaktionen auf den Reformeifer des Papstes reichten von totaler Ablehnung bis hin zu Begeisterung. Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera sprach von „zivilem Mut“, der schwule US-Blogger Andrew Sullivan sei beim Lesen des Interviews den Tränen nahe gewesen. Es sei „Balsam für die Seele“ gewesen. (mud)