Rom

Papst: Show für Milliarden

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Milliarden Gläubige sind morgen weltweit via Live-Übertragung dabei, in Rom sind es Millionen.

Das wird eine Show, die selbst Rom noch nie erlebt hat. Zwei Päpste werden morgen heiliggesprochen und zwar von Papst Franziskus, dem größten katholischen Superstar der Gegenwart. Ebenfalls beim Spektakel dabei: sein Vorgänger Benedikt XVI. Und diesen historischen Moment will sich die Welt nicht entgehen lassen. Das heißt: Bis zu acht Millionen Pilger am und rund um den Petersplatz – darunter mindestens 3.000 Österreicher. Dutzende Regierungschefs und Vertreter der Königshäuser, aber auch 10.000 Carabinieri, Soldaten und Scharfschützen für die Sicherheit. Die Ewige Stadt, an sich schon chaotisch, ist im Ausnahmezustand und in Euphorie, wenn am Sonntag ab 9.30 Uhr Papst Franziskus seine zwei Vorgänger Johannes Paul II. und Johannes XXIII. am Petersplatz heiligspricht.

Johannes Paul II. und die Wunderheilungen

Johannes XXIII. war nur fünf Jahre im Amt, aber wegen seiner Volksnähe weltweit beliebt. Er wird heiliggesprochen, ohne dass ihm ein Wunder nachgewiesen wurde. Franziskus: „Es braucht kein Wunder, sein Leben spricht für sich.“ Der Pole Karol Wojtyla hingegen hielt mit 26 Jahren eines der längsten Pontifikate überhaupt und wird noch immer von Milliarden verehrt. Ihm werden zwei Wunderheilungen zugeschrieben. Franziskus sagt: „Ich bin Polen dankbar für Johannes Paul II., er hatte die Kraft eines Giganten.“

Popcorn & Papst: Gratis-Kino in ganz Österreich
Das Ereignis zieht die ganze Welt in den Bann: Via TV-Übertragungen fiebern Milliarden mit. In Polen, Heimat von Johannes Paul II., gibt es Hunderte Public-Viewing-Events. In ganz Österreich übertragen Cineplexx-Kinos das Event drei Stunden lang gratis und Mariazell feiert einen Festgottesdienst.

Tödliches 
Drama vor
 der Heiligsprechung
Nur drei Tage vor der Heiligsprechung von gleich zwei Päpsten in Rom wurde am Donnerstag ein junger Pilger im italienischen Brescia von einem 30 Meter hohen Kreuz erschlagen. Tragischer Zufall: Dieses war errichtet worden, um an den Besuch von Papst Johannes Paul II., der am Sonntag heiliggesprochen wird, vor 16 Jahren in Brescia zu erinnern. Und: Der getötete Marco Gusmini (21) wohnte in seiner Heimatstadt (Lovere) auch noch ausgerechnet in der Johannes-XXIII.-Straße – jener Papst, der ebenfalls morgen gefeiert wird.

Gusmini, der unter einer leichten körperlichen Behinderung litt, starb noch an der Unfallstelle.

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