Papst erzählt

Franziskus: So war seine Beziehung zu Vorgänger Benedikt

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"El Sucesor" (Der Nachfolger) lautet der Titel eines Buchs in Interview-Form, in dem Papst Franziskus über die Beziehung zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. erzählt.  

Der Papst wird vom spanischen Journalisten Javier Martínez-Brocal interviewt, das Werk erscheint in spanischer Sprache am 3. April. In dem Buch beantwortet der Papst auf Fragen über seinen am 31. Dezember 2022 verstorbenen Vorgänger und geht dabei auf die Tiefe der Beziehung zwischen ihm und Benedikt XVI. ein. "Benedikt und ich hatten eine sehr tiefe Beziehung, und ich möchte, dass sie bekannt wird. Er war ein Mann, der den Mut hatte, zurückzutreten. Danach hat er die Kirche und seinen Nachfolger weiter begleitet", sagte Franziskus in dem Buch, von dem einige Auszüge im Voraus veröffentlicht wurden.

"Wir haben über alles gesprochen, sehr offen. Wenn ich ihn auf eine Schwierigkeit hinwies, antwortete er: 'Nun, dieses und jenes Element sollte auch berücksichtigt werden'. Er hat immer den Blickwinkel erweitert. Er hatte die Fähigkeit, die Perspektive zu erweitern, um mir zu helfen, eine gute Entscheidung zu treffen. Er sagte nie: 'Ich bin nicht einverstanden'. Ich erinnere mich, dass er stattdessen sagte: 'Das ist gut. Aber wir sollten auch dieses andere Element berücksichtigen (...)", erzählte Franziskus.

Private Predigten

In den nächsten Tagen wird der vatikanische Verlag LEV (Libreria Editrice Vaticana) einen vom ehemaligen Benedikt-Sprecher Pater Federico Lombardi herausgegebenen Band mit einer Sammlung von über hundert "privaten" Predigten veröffentlichen, die der emeritierte Papst im Kloster Mater Ecclesiae gehalten hat. "Papst Benedikt hat auch weiterhin im Kloster gepredigt. Seine Größe lag auch darin, dass es ihm egal war, ob ihm fünf Menschen zuhörten oder 50.000. Er hat sich auf die gleiche Weise vorbereitet", so Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein. Papst Franziskus hatte den als erzkonservativ geltenden Gänswein nach dem Tod Benedikts aus Rom nach Deutschland zurückgeschickt.

Der Deutsche war als Präfekt schon im Jahr 2020 dauerhaft von Papst Franziskus beurlaubt worden. Im Vatikan hatte er keine offizielle Funktion mehr. Gänswein war viele Jahre Privatsekretär und Vertrauter des deutschen Papstes Benedikt VXI. und kümmerte sich bis zu dessen Tod 2022 um den emeritierten Pontifex.

Das Verhältnis zwischen dem heutigen Papst und Gänswein gilt seit vielen Jahren als belastet, weil sich Benedikt nach seinem Rücktritt häufig in kirchenpolitischen Fragen zu Wort meldete und den Kurs des Nachfolgers kritisierte. Dahinter vermuteten Beobachter den Einfluss Gänsweins, was dieser zurückwies. Für Unverständnis und Empörung sorgte im Vatikan, dass der Deutsche kurz nach Benedikts Tod ein Buch über ihn herausbrachte und es offensiv bewarb.

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