Mahnende Worte3

Papst warnt vor konkreter Gefahr eines Weltkriegs

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In seiner traditionellen Ansprache an das diplomatische Korps zu Jahresbeginn hat Papst Franziskus vor der Gefahr eines Weltkriegs gewarnt. 

"Angesichts der immer konkreter werdenden Bedrohung durch einen Weltkrieg besteht die Berufung der Diplomatie darin, den Dialog mit allen zu fördern, auch mit jenen Gesprächspartnern, die als 'unbequem' gelten oder die sich nicht zu Verhandlungen legitimiert sehen würden", sagte der Papst.

In seiner Rede betonte der Papst, dass "eine Diplomatie der Hoffnung" notwendig sei. Dies sei der einzige Weg, "um die Verkettung des Hasses und der Rache zu sprengen, die einen gefangen halten, und um die Mechanismen des menschlichen Egoismus, des Stolzes und der Überheblichkeit zu entschärfen, die die Wurzel jedes kriegerischen Willens sind, der zerstört", sagte der Papst in seiner Ansprache, die von einem seiner Mitarbeiter verlesen wurde. Der 88-jährige Pontifex leidet nämlich derzeit unter einer Erkältung.

Aufruf zu Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen

Der Heilige Vater rief erneut zur Waffenruhe und zur Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen auf. "Ich bitte darum, dass die palästinensische Bevölkerung jede notwendige Hilfe erhält. Ich hoffe, dass Israelis und Palästinenser die Brücken des Dialogs und des gegenseitigen Vertrauens wieder aufbauen können, angefangen bei den Jüngsten, damit die kommenden Generationen in den beiden Staaten Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben können und damit Jerusalem die 'Stadt der Begegnung' sein kann, in der Christen, Juden und Muslime in Harmonie und Respekt zusammenleben", betonte Franziskus.

Der Papst erklärte sich auch wegen Antisemitismus besorgt. "Die zunehmenden antisemitischen Äußerungen, die ich scharf verurteile und die immer mehr jüdische Gemeinden in der ganzen Welt betreffen, geben Anlass zu großer Sorge", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

"Traurigerweise beginnen wir dieses Jahr, in dem die Welt von zahlreichen großen und kleinen, mehr oder weniger bekannten Konflikten zerrissen wird, und auch vom Wiederaufflammen abscheulicher Terrorakte, wie sie kürzlich in Magdeburg in Deutschland und in New Orleans in den Vereinigten Staaten stattgefunden haben", erklärte der Papst. Er fügte hinzu, dass "wir mit zunehmend polarisierten Gesellschaften konfrontiert sind, in denen ein allgemeines Gefühl der Angst und des Misstrauens gegenüber anderen und der Zukunft schwelt", so der Papst.

Papst beklagt Verbreitung von Fake News

Laut Franziskus werde dies "durch die ständige Schaffung und Verbreitung von Fake News verschärft, die nicht nur die Realität der Tatsachen verfälschen, sondern auch das Gewissen verzerren, falsche Wahrnehmungen der Realität erwecken und ein Klima des Misstrauens schaffen, das den Hass schürt, die Sicherheit der Menschen untergräbt und das zivile Zusammenleben und die Stabilität ganzer Nationen gefährdet". Papst Franziskus betonte dann, dass "tragische Beispiele dafür die Angriffe auf den Regierungschef der Slowakischen Republik und den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sind".

Der Papst sprach auch das Thema Abtreibung an. "Es ist unannehmbar, von einem so genannten 'Recht auf Abtreibung' zu sprechen, das den Menschenrechten, insbesondere dem Recht auf Leben, widerspricht. Das Leben muss geschützt werden, in jedem Augenblick, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, denn kein Kind ist ein Fehler oder schuldig, zu existieren, so wie kein alter oder kranker Mensch der Hoffnung beraubt und weggeworfen werden darf", betonte Franziskus

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