Ein Mittäter der Paris-Anschläge hielt sich vor 2 Monaten in Österreich auf.
Einer der mutmaßlichen Mittäter der Anschläge vom vergangenen Freitagabend in Paris hat sich nach Angaben des Innenministeriums vor rund zwei Monaten in Österreich aufgehalten. Laut Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck reiste der Mann am 9. September mit zwei Begleitern aus Deutschland kommend in Oberösterreich ein.
Gesuchter Salah Abdeslam
Bei ihm handelt es sich demnach um den 26-jährigen, nach den Anschlägen international zur Fahndung ausgeschriebenen Salah Abdeslam. Der Bruder des Selbstmordattentäters Brahim Abdeslam, der sich am Freitag in einem Pariser Cafe in die Luft gesprengt hatte, wird unter anderem gesucht, weil er einen belgischen Polo gemietet hatte, mit dem die Bataclan-Attentäter zur Konzerthalle gefahren waren.
Verkehrskontrolle
Salah Abdeslam kam mit zwei Begleitern am 9. September aus Deutschland nach Oberösterreich. Er fiel den Behörden unmittelbar nach der Einreise im Zuge einer Verkehrskontrolle auf. Der gebürtige Belgier wies sich korrekterweise als französischer Staatsbürger aus.
Keine Hinweise auf jihadistischer Hintergrund
Karl-Heinz Grundböck betonte, dass zum damaligen Zeitpunkt für die österreichischen Behörden keinerlei Hinweise auf einen jihadistischen Hintergrund Abdeslams vorlagen. Auch seine beiden Begleiter waren zum damaligen Zeitpunkt nicht in Erscheinung getreten.
Im Lichte der Ereignisse von Paris liegt für die Behörden aber selbstverständlich nahe, dass sich Abdeslam schon damals in jihadistischem Umfeld bewegte und auch seine Mitreisenden wohl zur Szene gehörten. Bei der Kontrolle gab er an, ein paar Tage Urlaub in Österreich machen zu wollen. Genauer grenzte er dies aber nicht ein. Weitere Handhabe hatten die heimischen Beamten nicht. Grundböck zufolge laufen nun Erhebungen, wo sich Salah Abdeslam in Österreich aufgehalten hat und welchem Zweck seine Reise gedient hat.
Erhöhte Risikolage
Es sei derzeit von einer erhöhten Risikolage in ganz Europa auszugehen, konkrete Hinweise für Österreich bestehen aktuell nicht, hieß es in der Aussendung des Innenministeriums. Die Sicherheitsbehörden ersuchten, verdächtige Wahrnehmungen sofort der nächsten Polizeidienststelle zu melden.