"Starke Ähnlichkeit" mit dem gesuchten Schützen.
Nach den Schüssen in einem Pariser Zeitungshaus und vor einer Großbank hat die französische Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann habe "starke Ähnlichkeit" mit dem gesuchten Täter und befinde sich in Polizeigewahrsam, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Der Verdächtige sei am Abend nach einem Augenzeugenhinweis in einem unterirdischen Parkhaus des Vororts Bois-Colombes am westlichen Rand von Paris in einem Auto entdeckt worden. Aus ermittlungsnahen Kreisen hieß es, der Mann befinde sich in einem "halbwachen Zustand", der wahrscheinlich auf eine Überdosis von Medikamenten zurückzuführen sei. Diese habe der Verdächtige möglicherweise in Selbstmordabsicht eingenommen. Der Mann werde zunächst nicht verhört, hieß es weiter. DNA-Tests sollten Ermittlungskreisen zufolge aber binnen weniger Stunden Aufschluss darüber geben, ob er an den Tatorten war.
Am Montag hatte ein Unbekannter im Gebäude der Pariser Zeitung "Liberation" um sich geschossen. Dabei wurde ein 23-jähriger Foto-Assistent schwer verletzt, der Medizinern zufolge inzwischen wieder bei Bewusstsein und nicht mehr auf künstliche Beatmung angewiesen ist.
Kurz darauf fielen auch Schüsse vor einer Großbank in der französischen Hauptstadt. DNA-Untersuchungen bestätigten den Verdacht, dass in beiden Fällen sowie bei der Geiselnahme eines Autofahrers ein einziger Täter am Werke war. Schon am Freitag hatte ein Mann mit einem Gewehr Journalisten des Nachrichtensenders BFMTV bedroht, bei dem es sich nach Polizeiangaben um denselben Mann handelte. Dessen Motive liegen im Dunkeln.
Nach einem Zeugenaufruf und der Veröffentlichung mehrerer Fotos des 35 bis 45 Jahre alten Verdächtigen waren allein bis Dienstagabend rund 700 Anrufe bei der Polizei eingegangen, die eine Großfahndung einleitete. Weil die Taten bisher nicht aufgeklärt sind, wuchs die Angst vor weiteren Angriffen auf Medieneinrichtungen.