In Brasilien hat ein Gericht 13 Jahre nach der Ermordung einer Bundesabgeordneten und dreier Familienmitglieder Haftstrafen von insgesamt über 476 Jahren ausgesprochen.
Zu den fünf Verurteilten gehört ein Ex-Parlamentarier und Arzt, der den Mord in Auftrag gab, um so das Mandat des Opfers zu erhalten. Zum Zeitpunkt der Tat war er erster Stellvertreter der Abgeordneten. Bei dem Blutbad am 16. Dezember 1998 wurden neben der Abgeordneten auch deren Ehemann, ihre Schwiegermutter und ein Schwager ermordet.
Der Arzt wurde von einem Gericht in Maceio zu 103 Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Für die Ausführung der Morde wurden zwei Komplizen zu je 105 Jahren Haft verurteilt. Weitere zwei Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen von 87 Jahren und drei Monaten sowie 75 Jahren und sieben Monate.
Die Tat sorgte Ende der 90er Jahre in Brasilien für viel Aufsehen. Unzählige Einsprüche und ein langer Streit über die Zuständigkeit verzögerten den Prozess immer wieder. Die Anwälte kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.
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