Aufräumarbeiten nach Erdstoß der Stärke 7,2. Tausende in Notunterkünften
Nach dem heftigen Erdbeben auf den Philippinen ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 150 gestiegen. Allein auf der am schlimmsten betroffenen Touristen-Insel Bohol seien mindestens 141 Menschen ums Leben gekommen, teilte Behördensprecher Augustus Escobia am Mittwoch mit. Da viele abgelegene Dörfer noch nicht von den Rettungskräften erreicht wurden, rechneten die Behörden mit weiteren Todesopfern.
Allein 42 Todesopfer wurden nach Polizeiangaben in der Stadt Loon auf der bei Urlaubern beliebten Insel Bohol geborgen, wo das Epizentrum des Bebens lag. Weil Zufahrtswege blockiert und die Stromversorgung teilweise noch unterbrochen war, hatten die Rettungskräfte weiterhin Schwierigkeiten, in abgelegene Ortschaften vorzudringen. In Loon waren am Mittwoch nur Bewohner und Polizisten an den Bergungsarbeiten beteiligt. Nur einige wenige Rettungskräfte waren per Boot in die Stadt gekommen. In einem Wettlauf gegen die Zeit suchten verzweifelte Bewohner teilweise mit bloßen Händen in den Trümmern ihrer Häuser nach Überlebenden.
Das Beben der Stärke 7,1 hatte am Dienstag die Insel Bohol erschüttert. Erdrutsche rissen ganze Häuser mit sich, Brücken und jahrhundertealte Kirchen wurden zerstört. Die Stromversorgung brach teilweise zusammen. Bis Mittwochabend gab es mehr als 800 Nachbeben - die heftigsten hatten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde eine Stärke von 5,1. Präsident Benigno Aquino besuchte Bohol und die Nachbarinsel Cebu, um sich selbst ein Bild von den Bergungsarbeiten zu machen.