Todesflug
Pilot: "Mach die verdammte Tür auf ..."
29.03.2015Schreie, Panik, Verzweiflung – So verliefen die letzten Minuten von Flug 4U9525.
Nur einen Tag nach dem Absturz mit 150 Toten in den südfranzösischen Alpen hatten Ermittler den Voice-Recorder des Airbus gefunden, der alle Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Die Bild am Sonntag veröffentlichte jetzt das geheime Band.
Kaptän entschuldigt sich für Verspätung
- Dienstagvormittag am Flughafen Barcelona: Mit 26 Minuten Verspätung hebt der Airbus A 320 in Richtung Düsseldorf ab. Kapitän Patrick S. entschuldigt sich bei den Passagieren für die Verspätung, verspricht, pünktlich zu landen.
- Es folgt ein zwanzigminütiges Gespräch unter anderem darüber, dass es Patrick S. in Barcelona nicht geschafft hat, rechtzeitig auf Toilette zu gehen. Lubitz bietet an, den Flug zu übernehmen. S. aber geht vorerst nicht darauf ein.
Lubitz: Er überredete Kollegen zu gehen
- S. fordert seinen Copiloten dazu auf, die Landung vorzubereiten. Nach dem Check für die Landung sagt der Copilot dem Piloten erneut: „Du kannst jetzt gehen.“ Offenbar wollte Lubitz S. unbedingt aus dem Cockpit bekommen.
- Der Familienvater ist sich offenbar unsicher. Nach zwei weiteren Minuten entscheidet er sich doch: „Du kannst jetzt übernehmen“, sagt er zu seinem ersten Offizier. Die Tür fällt ins Schloss.
- Lubitz leitet den Sinkflug ein. Um 10.32 Uhr versuchen die Fluglotsen Kontakt aufzunehmen – keine Antwort.
- Automatisches Warnsignal „Sink Rate“ wird ausgelöst.
- Zwei Minuten später versucht der Pilot, die Tür einzutreten. „Um Gottes willen, mach die Tür auf“, schreit er. Im Hintergrund hört man Schreie der Passagiere.
- „Mach die verdammte Tür auf“, schreit der Pilot wieder. Der Copilot sagt nichts, man hört ihn nur atmen.
- Um 10.40 Uhr hört man letzte Schreie der Menschen an Bord, dann kracht der Airbus in die Alpen.
(mud)
Video: Leichenteile gefunden
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