Kaution
Pistorius muss nicht ins Gefängnis
08.12.2015
Das Gericht gewährt dem Sportstar Kaution, es bestehe keine Fluchtgefahr.
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Der von einem Berufungsgericht wegen Mordes verurteilte südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius kommt gegen Kaution frei. Der Fall werde auf den 16. April vertagt, bis dahin werde der 29-Jährige gegen eine Zahlung von umgerechnet rund 640 Euro (10.000 Rand) und weitere Auflagen freigelassen, teilte der Vorsitzende Richter am Gericht in Pretoria, Aubrey Ledwaba, am Dienstag mit.
Noch kein Strafmaß
Der Richter gab damit einem Antrag von Pistorius' Anwalt Barry Roux statt. Dieser hatte bei der Anhörung angekündigt, gegen das Urteil vor das Verfassungsgericht zu ziehen. Pistorius war am vergangenen Donnerstag von einem Berufungsgericht wegen Mordes ("murder" - entspricht etwa dem Tatbestand Totschlag) an seiner Freundin Reeva Steenkamp verurteilt worden, ihm drohen damit mindestens 15 Jahre Haft. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet.
Die Vorinstanz hatte den 29-Jährigen lediglich wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und eine Haftstrafe von fünf Jahren verhängt. Im Oktober war er - noch vor dem neuen Urteil - wegen guter Führung in den Hausarrest entlassen worden. Mitte November trat er einen Sozialdienst an, den er im Zusammenhang mit dem Hausarrest ableisten muss.
Hausarrest
Auch unter den neuen Auflagen bleibt Pistorius bei seinem Onkel in Hausarrest, er darf das Haus nur vormittags verlassen und auch nur in einem Umkreis von 20 Kilometern. Zudem werde er elektronisch überwacht, sagte Richter Ledwaba.
Der unterschenkelamputierte Sportler hatte Steenkamp im Februar 2013 durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses in Pretoria erschossen. Er beteuerte stets, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten und sie in Panik erschossen zu haben. Seine Anwälte hatten früher einmal gesagt, Pistorius könne sich kein weiteres teures Gerichtsverfahren mehr leisten.