Reeva Steenkamp soll zwei Stunden vor ihrem Tod noch gegessen haben.
Im Mord-Prozess gegen Spring-Star Oscar Pistorius
hat die Verteidigung am Dienstag den Gerichtsmediziner ins Kreuzverhör genommen, der Reeva Steenkamp nach ihrem Tod untersucht hatte. Die Anwälte des südafrikanischen Sprintstars versuchten vor allem die Aussage von Gert Saayman zu unterhöhlen, wonach Steenkamp zwei Stunden vor ihrem Tod noch gegessen habe.
Diese Mahlzeit würde der vom Angeklagten dargelegten Version der Tatnacht widersprechen: Pistorius hatte zu Protokoll gegeben, dass er und seine Verlobte zum Tatzeitpunkt bereits seit fünf Stunden im Bett lagen.
Saayman blieb auch im Kreuzverhör der Verteidigung bei seiner Aussage. Er sei zwar kein "Experte in Magenentleerung", habe aber bereits zwischen 10.000 und 15.000 Obduktionen vorgenommen. Akademische Studien legten nahe, dass Steenkamp etwa zwei Stunden vor ihrem Tod gegessen habe, betonte der Gerichtsmediziner. Er hatte bereits am Montag vor Gericht ausgesagt. Während er dabei Details des Autopsieberichts vortrug, musste sich Pistorius übergeben.
Der am Unterschenkel amputierte Sprintstar hatte seine Freundin vor einem Jahr in der Nacht zum Valentinstag durch die geschlossene Badezimmertür seines Hauses erschossen. Er beteuert, das 29-jährige Model für einen Einbrecher gehalten zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen dagegen vor, Steenkamp nach einem Streit vorsätzlich getötet zu haben.