Die Verhandlung wird vermutlich länger als bis 21. März dauern.
Der Mordprozess gegen Oscar Pistorius in Pretoria wird nach Ansicht der Dekanin der juristischen Fakultät an der Universität Kapstadt, Pamela Schwikkard, noch mindestens bis April dauern. Die ursprünglich vom Gericht angepeilte Urteilsverkündung am 21. März sei nach den Erfahrungen der ersten acht von 15 geplanten Verhandlungstagen unrealistisch.
Wie lange der Prozess dauern wird, ist laut Schwikkard nicht abzuschätzen. "Es hängt davon ab, wie viele Zeugen die Anklage wirklich anhören wird. Zudem wird auch die Verteidigung ganz sicher eigene Zeugen und Spezialisten aufrufen, dann kommen noch die Plädoyers und die vermutlich sehr ausführliche Urteilsbegründung", sagte die Juristin der dpa.
Am Donnerstag wurde die Befragung des Forensikexperten der südafrikanischen Polizei, Gerhard Vermeulen, fortgesetzt. Es ging wie schon am Mittwoch um die Frage, ob Pistorius seine Prothesen angeschnallt hatte, als er die Badezimmertür aufzubrechen versuchte. In dem Raum befand sich seine Freundin, die der Sportler für einen Einbrecher gehalten haben will. Vermeulen sagte unter Berufung auf Tatortspuren, der Sprintstar sei nur auf seinen Beinstümpfen gewesen und widersprach damit den Angaben des Angeklagten. Verteidiger Barry Roux versuchte nachzuweisen, dass bei der Spurensicherung in der Tatnacht im Februar 2013 geschlampt wurde.
Als bei Ausführungen des Forensikers versehentlich Fotos des Opfers am Tatort auf den Bildschirmen im Verhandlungssaal auftauchten, brach Pistorius in Tränen aus und musste sich übergeben. Es war das zweite Mal während des Prozesses, dass er eine derartige Reaktion zeigte.