Der Grim Sleeper soll in Kalifornien mindestens zehn Frauen getötet haben.
Ein Stück weggeworfene Pizza hat nach 25 Jahren in den USA einen mutmaßlichen Serienmörder überführt. Der 57 Jahre alte Mann soll in Kalifornien mindestens zehn Frauen umgebracht haben. Ein komplizierter DNA-Abgleich habe die Polizei auf die Spur des Mannes geführt, berichtete die "Los Angeles Times".
"Grauenvoller Schläfer"
Der erste Mord des "Grim
Sleepers" ist für das Jahr 1985 dokumentiert, der letzte für 2007. Der
mutmaßliche Serientäter hatte zwischen 1988 und 2003 keine Morde begangen,
er wurde daher als "grauenvoller Schläfer" bezeichnet. Er vergewaltigte
einige seiner Opfer, bevor er sie mit einer Pistole erschoss. Die Leichen
wurden an abgelegenen Plätzen und in Mülltonnen in South Los Angeles sowie
der angrenzenden Gemeinde Inglewood gefunden.
Ein Opfer überlebte
Die Polizei hatte den Serienmörder ein
Vierteljahrhundert gejagt und dabei viele Spuren seiner Erbinformation
gesammelt. Von dem einzigen entkommenen Opfer wussten die Ermittler zudem,
dass der Täter ein sehr höflich und gepflegt auftretender Schwarzer sei. Die
Augenzeugin hatte überlebt, nachdem der Mann sie 1988 in seinen Wagen
gezerrt, ihr in die Brust geschossen, sie vergewaltigt und dann aus seinem
Wagen geworfen hatte.
Nach Angaben des Blattes war ein DNA-Abgleich in den Gefängnissen Kaliforniens im Jahr 2008 ohne Ergebnis geblieben. Jetzt habe man aber eine Übereinstimmung bei einem Häftling gefunden: Der Mann konnte nicht der Täter sein, aber er musste mit ihm eng verwandt sein. Daher hatten die Fahnder Daten ausgewertet und einen Stammbaum ausgearbeitet.
DNA-Spur
Schließlich sei der Vater des Häftlings der
Hauptverdächtige gewesen. Verdeckte Ermittler folgten dem Mann und sammelten
ein Stück von ihm weggeworfene Pizza auf. Die DNA des 57-Jährigen passte zu
der bei den Mordopfern gefundenen Spuren.
Nach der Festnahme schleppte die Polizei kistenweise beschlagnahmtes Material aus dem Haus des Mannes. Nachbarn beschreiben den Familienvater als "feinen Kerl": Er sei immer ordentlich gewesen, habe älteren Leuten geholfen und den Nachbarn kostenlos ihre Autos repariert.