Gegen IS

PKK ruft zum Kampf in Syrien auf

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Es gebe "im Widerstand gegen IS keine Grenze mehr", so die PKK.

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat die Kurden in der Türkei zum Kampf gegen die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im benachbarten Syrien aufgerufen. "Es gibt im Widerstand keine Grenze mehr", weshalb eine "Mobilisierung" nötig sei, hieß es in einer PKK-Mitteilung, aus der die prokurdische Nachrichtenagentur Firat am Montag zitierte.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte eroberten IS-Kämpfer seit Donnerstag etwa 60 Dörfer in den Kurdengebieten im Norden Syriens und drängten kurdische Kämpfer zurück.

Flüchtlings-Katastrophe
Nach UN-Angaben flohen inzwischen rund 100.000 syrische Kurden über die Grenze in die Türkei. Ziel der IS-Offensive ist die kurdische Stadt Ain al-Arab nahe der Grenze zum Nachbarland. Die PKK kämpft bereits im Norden des Iraks aufseiten der kurdischen Peschmerga gegen die Jihadisten, nachdem Anfang August die Kurden aus dem Irak, der Türkei und Syrien gegen die Extremisten eine gemeinsame Offensive starteten. In den syrischen Kurdengebieten führt die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) den Kampf gegen die IS-Milizen an. Sie ist die syrische Schwesterpartei der PKK.

   Der PKK-Vertreter Dursun Kalkan rief laut Firat in einem belgischen Fernsehsender alle Kurden auf, sich zusammenzuschließen. "Die kurdische Jugend vor allem, die Frauen, müssen diesen Angriffen entgegentreten", sagte Kalkan. Er warf der Türkei "Kollaboration" mit der IS-Miliz vor, weil Ankara territoriale Ambitionen im Irak und in Syrien habe. Die Türkei hatte sich bisher im Kampf gegen die Jihadisten zurückgehalten, die seit Juni im irakischen Mossul 46 türkische Diplomaten und Angehörige als Geiseln hielten, bevor sie diese am Samstag freiließen.

   Bei Luftangriffen der syrischen Regierungstruppen in der nordwestlichen Provinz Idlib sind unterdessen nach Angaben von Aktivisten mindestens 42 Menschen getötet worden, darunter 16 Kinder. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag, 19 Menschen, darunter sechs Kinder, seien am Sonntagnachmittag nahe der Stadt Sarakeb getötet worden. Weitere 23 Opfer, darunter zehn Kinder, habe es in der Stadt Ehsim gegeben, erklärte die oppositionsnahe Organisation, die ihre Informationen von einem Netzwerk aus Aktivisten und Ärzten vor Ort bezieht.

   Die Region um die Provinzhauptstadt Idlib ist weitgehend unter Kontrolle der syrischen Rebellen. Es ist eine der letzten großen Hochburgen der gemäßigten Aufständischen, die im Norden und Westen sowie rund um die Hauptstadt Damaskus seit Monaten von den Regierungstruppen und der libanesischen Hisbollah-Miliz immer weiter zurückgedrängt werden. Im Nordosten und um die Stadt Aleppo liegen sie zudem im Konflikt mit der Jihadistengruppe Islamischer Staat, die von ihnen weite Gebiete um die Städte Raka und Deir Essor eroberte.
 

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